Advocard Rechtsschutzversicherung AG
ots.Audio: Ein harmloses Geburtstagsgedicht aus dem Internet wird zur Kostenfalle - Rechtsexperten geben Verbrauchern Tipps zum Schutz vor Internet-Betrügern
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Hamburg (ots)
Anmoderation Es gibt nichts, was es im Internet nicht gibt. Oder anders gesagt: das Internet ist das größte Einkaufszentrum der Welt. Nirgendwo sonst kann man rund um die Uhr shoppen, ganz bequem vom heimischen Sessel aus. Doch leider hat das Einkaufen im Internet Tücken: es häufen sich unseriöse Verkäufer und dubiose Verkaufspraktiken. Eine aktuelle Umfrage der Advocard-Rechtschutzversicherung macht deutlich, dass Internet-Betrug Hochkonjunktur hat - Tendenz weiter steigend. Im Advocard Anwalts-Barometer, einer regelmäßig durchgeführten Befragung bei Anwälten, wurden über 200 Kanzleien zu diesem Thema befragt. Mit einem beunruhigenden Ergebnis. Advocard Rechtsexpertin Anja-Mareen Knoop:
1. O-Ton Anja-Mareen Knoop Wir haben festgestellt, dass fast zwei Drittel der befragten Anwälte sich regelmäßig mit Internet-Streitfällen befassen müssen. Da geht es beispielsweise um falsche, minderwertige oder defekte Ware aus Internet-Shops oder so genannten Auktionshäusern. Immer häufiger geht es aber auch leider um Kunden, die mit unlauteren Tricks in Verträge und Abonnements gelockt wurden. Das ist nach wie vor eine Entwicklung, die uns große Sorgen bereitet. (0:23)
Auf einen ganz perfiden Trick fiel die 26jährige Sophia B. aus Stuttgart herein. Sie brauchte nur ein paar Zeilen für ein Geburtstagsgedicht und suchte danach im Internet. Ruckzuck waren ein paar schöne Verse heruntergeladen, doch nach ungefähr drei Monaten folgte die böse Überraschung:
2. O-Ton Geschädigte Sophia B. Eines Mittags lag eine Rechnung für ein Abonnement im Briefkasten. Da wusste ich zuerst gar nicht mehr, wofür eigentlich. Ich hab dann noch mal auf der Internetseite nachgeschaut, und tatsächlich: oben auf der Seite sah alles nach einem kostenlosen Angebot aus, und irgendwo ganz unten am Seitenrand stand dann aber hellgrau auf grau, dass man mit dem Herunterladen automatisch ein Abo abschließt. Das wollte ich überhaupt nicht, und deswegen habe ich die Rechnung auch nicht bezahlt. (0:26)
Darauf folgten Mahnungen, Anwaltsschreiben, und sogar ein Inkassounternehmen wurde aktiv. Das alles zog sich über einen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren hin. Schließlich holte sich die junge Frau Rechtsbeistand und hat danach nie wieder etwas von dem dubiosen Gedichte-Anbieter gehört. Die 26jährige hat sich absolut richtig verhalten, urteilt Advocard-Rechtsexpertin Anja-Mareen Knoop:
3. O-Ton Anja-Mareen Knoop Es ist zunächst einmal sehr wichtig, in solchen Fällen Ruhe zu bewahren. Lassen Sie sich nicht von dramatisch klingenden Mahnungen einschüchtern. Meistens sind diese Drohungen sowieso nur heiße Luft. Und noch etwas anderes ist sehr wichtig: laut unserem Advocard-Barometer sind mindestens in jedem zweiten Fall leider Kinder und Jugendliche beteiligt. Dazu muss man wissen: Minderjährige können Verträge nur mit der Zustimmung der Eltern abschließen. Wenn diese nicht vorliegt, ist der angebliche Vertrag sowieso unwirksam. (0:27)
Wer einem Internetbetrüger aufgesessen ist, oder den Eindruck bekommt, dass seine Internetbestellung nicht korrekt abgewickelt wird, sollte sich unbedingt Rat beim Fachmann, sprich einem Anwalt holen:
4. O-Ton Anja-Mareen Knoop Ihre Chancen, einen Rechtsstreit mit einem unseriösen Online-Anbieter zu gewinnen, sind tatsächlich sehr gut. Dazu noch ein Tipp: Sie sollten den Fall so gut es geht dokumentieren. Machen Sie zum Beispiel Screenshots vom Angebot, und schicken Sie sämtliche Post per Einschreiben. (0:13)
Abmoderation Immerhin können knapp 70 Prozent der Internet-Streitigkeiten außergerichtlich geregelt werden, so das Ergebnis des Advocard-Barometers. Und sollte es einmal doch vor Gericht gehen, begleitet Sie Ihre Rechtsschutzversicherung auch dort weiter. Wehren Sie sich gegen Internet-Abzocke, es ist leichter als sie denken. Weitere Informationen finden Sie unter www.advocard.de
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