Fachleute aus Jugendhilfe und Kinderschutz melden sich zu Wort
Köln (ots)
Auf dem Kinderschutzkongress in Hamburg am 16. und 17.02.06 mit mehr als vierhundert Fachleuten wollen Die Kinderschutz-Zentren fachpolitische Leitlinien für den Schutz von Kindern erarbeiten.
Dabei stehen Konzepte gegen Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern im Vordergrund. Besonders diese Fälle haben in den letzten Monaten in Politik und Öffentlichkeit zu heftigen Reaktionen geführt.
Vorschläge wie die Einführung verpflichtender Voruntersuchungen und die Streichung des Kindergeldes für vernachlässigende Eltern prägten die öffentliche Diskussion.
Die Kinderschutz-Zentren halten die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ausreichend. Allerdings sehen sie eine Qualifizierung der Hilfesysteme als dringend erforderlich. Fachleute in den pädagogischen, sozialen und medizinischen Diensten müssen so qualifiziert sein, dass sie Anzeichen von Kindeswohlgefährdung erkennen, mit den Eltern darüber sprechen und sie zur Annahme von Hilfen motivieren können.
Die Kinderschutz-Zentren kritisieren, dass in der öffentlichen Debatte nicht gesehen wird, wie hoch belastet Familien sind, in denen Kindeswohlgefährdung stattfindet und welcher besonnene Umgang mit ihnen erforderlich ist.
Es wird auch nicht gesehen, dass ein nachhaltiger Erfolg in der Zusammenarbeit mit vernachlässigenden Eltern nur erreicht werden kann, wenn sie - bisher nie erlebte - Verlässlichkeit und sichere Beziehungsangebote erhalten. Dies sind Grundlagen für Eltern und Kinder, um Krisen und Konflikte aktiv zu bewältigen.
Für die Arbeit mit hoch belasteten Familien fordern Die Kinderschutz-Zentren für den Bereich der Jugendhilfe:
- Die Qualifizierung aller pädagogischen Mitarbeiter in Fragen des Schutzauftrages entsprechend dem neuen §8a im Kinder- und Jugendhilfegesetzes
- Den Ausbau von frühen Hilfen, um den Zugang von gefährdenden Eltern zu niedrigschwelligen Hilfeangeboten zu verbessern
- Eine Vernetzung zwischen Familien- und Jugendhilfe, Gesundheits- und Bildungssystem und die Entwicklung interdisziplinärer Handlungskonzepte
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