Bund der Freien Waldorfschulen
Der Bund der Freien Waldorfschulen begrüßt das erweiterte Selbstauswahlrecht der Hochschulen
Stuttgart (ots)
Der Bund der Freien Waldorfschulen begrüßt den Beschluss der Kulturministerkonferenz, das Selbstauswahlrecht der Hochschulen für Studienbewerber zu stärken, als einen Schritt in die richtige Richtung.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Die durchschnittliche Abiturientenquote an Waldorfschulen liegt nahezu doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller staatlichen allgemeinbildenden Schulen (48 Prozent gegenüber 25 Prozent).
Dennoch hält es der Bund der Freien Waldorfschulen für überfällig, das Gewicht der Abiturdurchschnittsnoten bei Aussagen über die Studierfähigkeit von Bewerbern zu reduzieren.
Denn zum einen lässt sich die grundgesetzlich verankerte und politisch gewollte Vielfalt im Bildungswesen sinnvoller Weise nicht in standardisierten Abituranforderungen erfassen.
Andererseits lassen sich aus dem Versuch, den Schulerfolg eines Schülers in einer Durchschnittsnote zu dokumentieren, erfahrungsgemäß kaum zuverlässige Aussagen über die Studierfähigkeit des jungen Menschen schlussfolgern.
Wenn nun die Hochschulen verstärkt eigenständig die Aufgabe übernehmen, über die Eignung ihrer Studenten selbst zu entscheiden, erhält die Schule damit ein Stück Freiraum für ihre eigentliche pädagogische Arbeit.
Damit ist außerdem die Möglichkeit eröffnet, dass auch Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Studienbewerbers, die sich bisher nicht in Prüfungsvorschriften und Abiturnoten niederschlagen, für einen Hochschulzugang relevant werden. Dazu zählen beispielsweise Praktika, Projekte oder nachweisliche soziale sowie kreative Fähigkeiten.
Es muss folglich auch im Interesse der Abnehmer schulischer Qualifikationen - wie der Hochschulen - liegen, dass die schulische Förderung der Talente auch auf Vielfalt angelegt ist. Je breiter die Schulen im gesellschaftlichen Durchschnitt die Fähigkeiten ausbilden, umso größer sind die Wahlmöglichkeit, die jeweils passenden Qualifikationen zu finden.
Der Ausbau des Selbstauswahlrechts der Hochschulen führt also zum einen die zentrale Vergabe von Studienplätze und Abiturdurchschnittsnoten ad absurdum, stärkt andererseits die Forderung nach Vielfalt im Bildungswesen.
Bund der Freien Waldorfschulen Susanne Pühler, Öffentlichkeitsarbeit E-Mail: puehler@waldorfschule.de Telefon 0711/21042-30
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