ProSiebenSat.1-Gruppe revidiert Geschäftsausblick 2001 / Terroranschläge in den USA wirken sich negativ auf Werbemarkt aus
München (ots)
Nach den verheerenden Terroranschlägen in New York und Washington hat die ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2001 revidiert. Im Vergleich zum Rekordjahr 2000 rechnet das Fernsehunternehmen jetzt mit einem Umsatzrückgang von vier Prozent. Der Jahresüberschuss wird voraussichtlich um rund zehn Prozent, EBIT und EBITDA um rund 20 Prozent niedriger als im Vorjahr ausfallen. Das Ergebnis vor Steuern wird um rund 30 Prozent sinken. Bisher war die ProSiebenSat.1-Gruppe trotz eines schwierigen Marktumfelds davon ausgegangen, das Konzernergebnis vor Steuern dank eines straffen Kostenmanagements auf dem Vorjahresniveau halten zu können. Das Unternehmen hatte ursprünglich einen Netto-Rückgang des Fernsehwerbemarkts um zwei bis drei Prozent für das Gesamtjahr 2001 erwartet.
Infolge der Ereignisse in den USA am 11. September 2001 hat sich die rückläufige Entwicklung des deutschen Fernsehwerbemarkts weiter verstärkt. Insbesondere die großen, traditionsreichen Unternehmen aus den USA sowie Werbekunden aus den Bereichen Banken, Versicherungen, Tourismus und Luftfahrt haben ihre Buchungen seit den Anschlägen storniert oder deutlich reduziert", sagte Urs Rohner, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG. Angesichts der abgekühlten Konjunktur in Deutschland können wir nicht damit rechnen, dass sich der Fernsehwerbemarkt davon bis zum Jahresende erholen wird." Die ProSiebenSat.1-Gruppe geht deshalb davon aus, dass der deutsche Fernsehwerbemarkt im Jahr 2001 insgesamt um fünf bis sechs Prozent zurückgehen wird. Für das kommende Jahr kann das Unternehmen frühestens nach Abschluss der Ersteinbuchungsphase zum Ende des Jahres eine erste Umsatzprognose geben.
Der Schock über die furchtbaren Terrorristenattacken hat die Werbewirtschaft nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland schwer getroffen - und das in einer ohnehin schon schwierigen Situation", so Urs Rohner. Für die ProSiebenSat.1-Gruppe sehen wir es jetzt als unsere wichtigste Aufgabe an, die Kosten weiterhin streng zu kontrollieren und zugleich unsere Marktposition kontinuierlich auszubauen. Damit schaffen wir die besten Voraussetzungen, um unsere Erträge wieder deutlich zu steigern, sobald sich die Marktsituation bessert."
Im laufenden Jahr konnten die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe ihren gemeinsamen Anteil am Brutto-Fernsehwerbemarkt von 45 Prozent im Vorjahr auf 45,5 Prozent steigern. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte hat die Senderfamilie ihr Marktgewicht deutlich vergrößert: Anfang September lag ihr Anteil am Brutto-Fernsehwerbemarkt bei 46,9 Prozent. Rund 98 Prozent der Umsatzerlöse der ProSiebenSat.1-Gruppe entfallen derzeit auf die vier Fernsehsender. Neben dem Kerngeschäft werbefinanziertes Fernsehen hat sich die ProSiebenSat.1 Media AG in diesem Jahr über die 48,4-Prozent-Beteiligung an der Euvía Media AG zusätzliche Erlösquellen im Bereich Transaktionsfernsehen erschlossen. Auch die für Juni 2002 geplante Verschmelzung der ProSiebenSat.1 Media AG mit der KirchMedia GmbH & Co. KGaA wird das Erlösspektrum erheblich erweitern. Durch den Zusammenschluss soll ein vertikal voll integriertes audiovisuelles Medienhaus entstehen, das die Wertschöpfungskette von der Produktion über den Handel von Film- und Sportrechten bis hin zum werbefinanzierten Free-TV nahezu komplett abdeckt.
Im Geschäftsjahr 2000 erzielte die ProSiebenSat.1-Gruppe in den Geschäftsbereichen Fernsehen, Multimedia, Merchandising und Dienstleistungen einen Umsatz in Höhe von insgesamt 2,155 Mrd Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 205 Mio Euro. Das EBITDA betrug 332 Mio Euro, das EBIT 245 Mio Euro. Der Jahresüberschuss belief sich auf 93 Mio Euro. Mit den vier Sendern Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 ist die ProSiebenSat.1-Gruppe das größte Fernsehunternehmen Deutschlands.
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