Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Tag der Katastrophenvorsorge am 13.10.: Bayerische Ingenieurekammer-Bau mahnt bauliches Umdenken an
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Die Nachhaltigkeitsziele der UN und das UN Sendai-Rahmenwerk zur Katastrophenvorsorge müssen in Einklang gebracht werden – das fordert die Bayerische Ingenieurekammer-Bau anlässlich des Internationalen Tages der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober. Katastrophenvorbeugung ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Sie kann aber nur gelingen, wenn sie mit einer nachhaltigen Lebensweise verbunden wird.
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau fordert eine beschleunigte digitale und ökologische Transformation der Bauwirtschaft, um die UN-Nachhaltigkeitsziele und die UN-Sendai-Ziele zu erreichen: „Die Bauwirtschaft muss nachhaltiger werden. Sie ist aktuell der Wirtschaftszweig mit dem größten Ressourcenverbrauch. Ein ‚weiter so‘ ist nicht möglich“, sagt Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken, „wir dürfen nur so viel Material in den Stoffkreislauf einbringen, wie wirklich nötig ist – und dieses müssen wir effizient nutzen.
Das von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau initiierte Bündnis „ Sustainable Bavaria“ hat erstmals vor einem Jahr den bayerischen Landtagsparteien einen Maßnahmenkatalog vorgelegt mit konkreten Vorschlägen, wie die Transformation zu schaffen ist. „Insbesondere mit dem Bauministerium waren wir in intensivem Austausch. Nun hat Bayern ein neues Parlament gewählt und wir appellieren an alle Abgeordneten und insbesondere an die Ministerinnen und Minister, sich zeitnah mit den Ideen von ‚Sustainable Bavaria‘ zu befassen und unsere fachliche Expertise in Anspruch zu nehmen. Wir stehen bereit für konstruktiven Dialog. Gemeinsam können wir Bayern zukunftsfest aufstellen!“, erklärt Gebbeken.
Handlungsbedarf sieht BayIka-Präsident Gebbeken einerseits bei Gefahrenlagen, die durch den Klimawandel verstärkt werden: „Wir müssen uns baulich besser vor Hochwasser, Starkregen, Hangrutschen und Hitze schützen. Der Staat ist hier in der Pflicht, aber auch jede Bürgerin und jeder Bürger kann etwas tun“, sagt Gebbeken.
Auch die Resilienz Kritischer Infrastrukturen müsse stärker in den Mittelpunkt gerückt werden: „Die Anforderungen an Sicherheit, Resilienz und Nachhaltigkeit müssen gemeinsam berücksichtigt werden. Dies verlangt völlig neue Ansätze“, so Gebbeken.
Nachhaltig muss auch die Katastrophenvorsorge sein. „Baulich und städtebaulich müssen wir Antworten finden, damit wir nicht Ursachen für Katastrophen schaffen, sondern die Ursachen beseitigen. Wenn wir nachhaltig bauen, können wir Katastrophen vermeiden. Dazu braucht es multidisziplinäre Zusammenarbeit und Kompromissbereitschaft – sonst werden wir versagen“, warnt Gebbeken.
„Wir müssen die UN-Ziele der Nachhaltigkeitsagenda und des Katastrophenmanagements daraufhin abklopfen, wo es Überschneidungen, Synergien und möglicherweise Verstärkungs- und Beschleunigungseffekte gibt. Außerdem müssen mögliche Zielkonflikte identifiziert werden“, fordert Gebbeken und nennt das hochwasserangepasste Bauen als Beispiel für einen Zielkonflikt: „Nachhaltige Baustoffe sind natürliche Baumaterialien. Diese sind fast alle wasserempfindlich und können im hochwassersensiblen Bauen nicht verwendet werden. Den Konflikt hätten wir viel weniger, wenn wir in hochwassergefährdeten Gebieten nicht siedeln würden. Die natürliche Gefahr ist nicht das eigentliche Problem, sondern der Umgang damit“.
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