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comdirect Fintech-Studie: Konzentration bei der Vergabe von Wagniskapital
Comdirect Fintech-Studie: Konzentration bei der Vergabe von Wagniskapital
- Jeder zweite seit 2012 vergebene Euro entfällt auf 20 Startups - 41 Prozent der Fintechs erhalten überhaupt Wagniskapital - 84 Prozent der Fintech-Investitionen gehen nach Berlin
Es ist - wieder einmal - ein neuer Rekord: In den ersten neun Monaten des Jahres haben deutsche Fintechs fast 1,3 Milliarden Euro an Wagniskapital eingesammelt, seit 2012 sind es bereits 4,7 Milliarden Euro. Davon profitieren aber längst nicht alle Fintechs gleichermaßen, wie die comdirect Fintech-Studie 2019 zeigt: Fast die Hälfte (49 Prozent) des insgesamt seit 2012 an deutsche Fintechs vergebenen Wagniskapitals entfällt demnach auf gerade einmal 20 Unternehmen. In absoluten Zahlen sind das 2,3 Milliarden Euro - das ist fast genauso viel, wie die nachfolgenden 345 Fintechs gemeinsam von Investoren erhalten haben (2,4 Mrd. Euro). Bei den restlichen 59 Prozent der deutschen Finanz-Startups konnten keine Wagniskapital-Finanzierungen beobachtet werden.
"Wir sehen eine zunehmende Konzentration in der deutschen Fintech-Szene: Immer weniger Finanz-Startups sammeln immer mehr Wagniskapital ein. Gleichzeitig ist die Gründungsdynamik jedoch weiterhin hoch. Auch kleineren Fintechs gelingt es offenbar, ohne große Finanzierungsrunden neue Geschäftsmodelle zu entwickeln - oft, indem sie gezielt die Kooperation zu Banken suchen", sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der comdirect Bank.
Insgesamt wächst die Bedeutung weniger großer Finanzierungsrunden für die Branche. Lag der Anteil der Top-3-Deals 2016 noch bei lediglich 15 Prozent, ist er 2019 auf 49 Prozent gestiegen. Beeindruckend ist die Dominanz der vier führenden deutschen Fintech-Hubs Berlin, München, Frankfurt und Hamburg. Ihr Wagniskapital-Anteil variiert seit 2012 zwischen 86 und 96 Prozent. Berlin nimmt dabei eine Sonderrolle ein. Finanz-Startups aus der Hauptstadt haben ihren Anteil von 43 Prozent im Jahr 2014 auf aktuell 84 Prozent fast verdoppelt.
Übersicht: Die Top-10-Fintech-Deals seit 2012 (Stand Ende September 2019):
Name Jahr Volumen (in Mio. EUR)
1. N26 2019 412 2. N26 2018 130 3. Friday 2019 114 4. Kreditech 2017 110 5. WeFox 2019 110 6. Raisin 2019 100 7. Deposit 2018 86 Solutions 8. Kreditech 2015 83 9. solarisBank 2018 57 10. smava 2018 54
Hintergrund zur Studie
Basis der comdirect Fintech-Studie ist Barkow Consultings Fintech Money Map, Deutschlands führende und meistgenutzte Datenquelle für Fintech-Startups und Fintech-Venture Capital. Redaktionsschluss für die Analyse war Ende September 2019. Fintech-Venture Capital-Investitionen werden seit Anfang 2012 erfasst. Fintech-Startups und Gründungen wurden seit 2007 rückwirkend integriert.
Die Daten der Fintech Money Map werden durch kontinuierliche Analyse und Auswertung aller relevanten Nachrichtenquellen und Datenbanken gewonnen. Barkow Consulting setzt dabei auf eine Kombination von Mensch und Maschine. Die Fintech Money Map umfasst derzeit über 1.000 Startups. Aktuell sind zudem mehr als 1.250 Risikokapital-Investoren und fast 5 Milliarden Euro Venture Capital-Investitionen in der Datenbank erfasst.
Ansprechpartner für diese Pressemitteilung: Geerd Lukaßen comdirect bank AG, Pascalkehre 15, 25451 Quickborn Telefon: + 49 (0) 41 06 - 704 13 15 E-Mail: geerd.lukassen@comdirect.de