Ab 1. November fast alle Kraftstoffe schwefelarm
Deutschland
Vorreiter bei "Sauberen Kraftstoffen in Europa"
Erfolg einer
ungewöhnlichen Allianz von Umweltverbänden, ADAC, VCD und
Automobilindustrie
Berlin (ots)
Die Deutsche Umwelthilfe begrüßt die ab dem 1. November 2001 wirksame steuerliche Incentivierung von schwefelarmen (< 50 ppm) Benzin und Dieselkraftstoffen. Damit leistet die Bundesregierung einen maßgeblichen Beitrag zur Schadstoffreduzierung in Deutschlands Städten und Gemeinden. "Wir danken insbesondere Bundesumweltminister Jürgen Trittin und BMU-Staatssekretär Rainer Baake, denen es gelungen ist, durch einen steuerlichen Anreiz von 3 Pfennigen pro Liter eine flächendeckende Versorgung mit schwefelarmen Kraftstoffen sicherzustellen. Damit ist Deutschland dem EU-Zeitplan fünf Jahre voraus", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V.
Nach einer aktuellen Umfrage unter den Mineralölgesellschaften zeichnet sich ab, dass ab 1. November 2001 praktisch 100 Prozent des an deutschen Tankstellen verkauften Benzins schwefelarm sein wird. Nur bei den Dieselkraftstoffen wird es möglicherweise an einzelnen Tankstellen noch für einige Wochen schwefelreichen Kraftstoff geben.
Die Deutsche Umwelthilfe wies darauf hin, dass alle Kraftfahrzeuge problemlos die neuen Kraftstoffe tanken können. Anders als bei der Herausnahme des Bleis in den 80er Jahren erfüllt der Schwefel keine Funktion. Er ist eine im Rohöl enthaltene unerwünschte Verunreinigung. Durch die bessere Verbrennung werden die krebserregenden Dieselpartikel leicht zurückgehen, Smogvorläufersubstanzen werden um bis zu 40 Prozent reduziert und auch der CO2-Ausstoß verbessert sich um ca. ein Prozent.
Eine von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) geschmiedete ungewöhnliche Allianz für "Saubere Kraftstoffe" forderte im Dezember 1998 deren steuerliche Förderung. Gemeinsam mit dem Umweltbundesamt, dem ADAC, dem VCD, dem Verband der Automobilindustrie und DaimlerChrysler forderte die DUH steuerliche Anreize für die schnelle Einführung "Sauberer Kraftstoffe". Im Sommer 1999 beschloss das Bundeskabinett, ab dem 1.11.2001 schwefelarme (<50 ppm) und ab dem 1.1.2003 schwefelfreie (<10 ppm) Kraftstoffe mit jeweils 3 Pfennigen Steuervorteil zu fördern.
Hilfreich war dabei ein Blick über Deutschland hinaus nach Kalifornien. Der langjährige Umweltminister Kaliforniens, James M. Strock, heute enger Berater und Partner der Deutschen Umwelthilfe, hat die sauberen Kraftstoffe in Kalifornien bereits 1996 eingeführt und in der Folge eine erhebliche Verbesserung der Luftqualität in allen kalifornischen Städten festgestellt. Ökologisch ausgerichtete Mineralölunternehmen wie Greenergy haben zudem aufgezeigt, dass diese Kraftstoffe problemlos eingesetzt werden können und für den Autofahren auch praktische Vorteile bringen. Heute beziehen bereits zahlreiche Kommunen für ihren kommunalen Fuhrpark schwefelfreien Dieselkraftstoff von Greenergy. Damit sind sie Vorreiter der ab Januar 2003 geförderten schwefelfreien (< 10 ppm) Kraftstoffe. Mit ihnen wird es der Automobilindustrie erleichtert, die neuen EU-Abgasgrenzwerte einzuhalten.
Gefördert wurde diese Initiative durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück sowie durch den German Marshall Fund of the United States in Washington.
Für Rückfragen: Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V. Tel. 0171 3649170
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