DUH fordert lebendige Flüsse
Weltwassertag - Chance für Lebensadern
der Landschaft
Radolfzell (ots)
Am 22. März 2002, dem Weltwassertag fordert die Deutsche Umwelthilfe verstärkte Anstrengungen zur Renaturierung der Flüsse und Bäche in Deutschland. Die wiederkehrenden Hochwasserereignisse mit hohen Sach- und Personenschäden sind menschengemacht. Zerstörung der Hochwasser-Rückhalteräume, Zersiedlung und damit Versiegelung der Landschaft und die Trockenlegung weiter Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind die wesentlichen Ursachen. Deshalb fordert die Deutsche Umwelthilfe eine noch größere Renaturierungsoffensive an den Flüssen und Bächen in ganz Deutschland.
Von neuen Auwäldern, Feuchtwiesen, Flussschlingen und dynamischen Flach- und Steilufern würden die Wasserqualität, der Natur- und Artenschutz, das Landschaftsbild, die Trinkwasserversorgung und der vorsorgende Hochwasserschutz profitieren. Mit ihren Flussnetzwerken "Lebendige Elbe", "Lebendiger Neckar", "Lebendige Werra" und "Lebendiger Rhein" sowie dem an der Donau und an der Oder in diesem Jahr startenden Initiativen, leistet die Deutsche Umwelthilfe einen wichtigen Beitrag dazu, Flüsse und Bäche in ganz Deutschland wieder lebendig zu machen. Ihre Partner sind dabei regionale Umweltverbände, interessierte Schulen, Kommunen und Behörden. Gefördert wird die Initiative "Lebendige Flüsse" von den Unternehmen C&A und Kyocera Mita.
"Jetzt kommt es darauf an, dass die Bundesländer die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie schnellstmöglich umsetzen und Konzepte für ganze Einzugsgebiete von Flüssen verabschieden, die auch konkrete Renaturierungsinvestitionen einschließlich Finanzierung vorsehen", so DUH-Bundesvorsitzender Prof. Harald Kächele. Deutschland darf bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht weiter hinterher hinken. Die Tatsache, dass immer noch 80 Prozent der Bäche und Flüsse in naturfernem Zustand sind und kanalisiert, verrohrt oder begradigt zu Tal fließen, ist nicht hinnehmbar. Unter keinen Umständen akzeptabel ist der weitere Ausbau von Flüssen.
Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Koalition auf Parteien- und Behördenebene sowie in Kommunen und Umweltverbänden, um ein neues Verständnis für Flüsse und Bäche nicht nur zu entwickeln sondern auch in der Realität umzusetzen. Dass es sich dabei um eine lebenswichtige Aufgabe handelt, führt der Weltwassertag vor Augen, an dem weltweit die unvorstellbare Zahl zu beklagen ist, dass 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu ausreichendem sauberem Trinkwasser haben.
Für Rückfragen Jörg Dürr-Pucher Bundesgeschäftsführer Tel: 0 77 32/99 95-0
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