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Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist eine Chance für Neckar, Rhein und Donau
Erfolgreiches Seminar von Büro am Fluss und Grüner Liga in Plochingen

Radolfzell (ots)

Die ökologischen Ansprüche der Europäischen
Wasserrahmenrichtline (Kürzel WRRL) stellen eine große Chance für
Wasserwirtschaft und Naturschutz auch in Baden-Württemberg dar, so
die zentrale Aussage von Johannes Reiss, Projektleiter "lebendiger
Neckar", anlässlich des Seminars "Wasserrahmenrichtlinie und
Flussverbau" bei dem sich fast einhundert Fachleute aus Verbänden,
Verwaltung und Wissenschaft in Plochingen trafen. Die WRRL gibt
Rückenwind für die Ökologisierung von Rhein, Neckar und Donau.
Die im Dezember 2000 in Kraft getretene Richtlinie der
Europäischen Union muss bis Ende dieses Jahres in deutsches Recht
umgesetzt sein und verlangt, dass Oberflächengewässer und Grundwasser
bis 2015 in allen Mitgliedsstaaten in einen guten Zustand zu
versetzen sind. Darüber hinaus sieht die Richtlinie eine in dieser
Form neue, umfassende Beteiligung der Bevölkerung an ihrer Umsetzung
vor.
Das Auftaktseminar in Plochingen stellte nicht nur die zentralen
Folgen der Richtlinie für Wasserwirtschaft und Naturschutz in
Baden-Württemberg dar, sondern behandelte auch ebenso wichtige wie
teilweise kontrovers diskutierte Themen wie Wasserkraftnutzung und
Hochwasserschutz. Fachleute aus Wissenschaft, Verwaltung und
Verbänden präsentierten den Stand der Umsetzung der WRRL in
Baden-Württemberg, Anforderungen der Fischerei sowie Modelle zur
Beteiligung der Öffentlichkeit.
"Obwohl der Hochwasserschutz formal kein Bestandteil der
Wasserrahmenrichtlinie ist, erwarten die Umweltverbände von der
Landesregierung, dass sie die Chance nutzt, die die Richtlinie mit
der zwingenden Betrachtung der Flusseinzugsgebiete darstellt",
erinnerte Johannes Reiss, Leiter des Büros am Fluss, an die aktuellen
Hochwasserereignisse im Einzugsgebiet der Elbe. Hochwasser entsteht
in den Einzugsgebieten, und die Verminderung der Hochwassergefahr
verlangt die Erhaltung und Erweiterung natürlicher
Überschwemmungsflächen und den Verzicht auf die weitere Bebauung der
Talauen.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass ein Erfolg der WRRL
letztlich davon abhängt, über die Fachkreise hinaus den Menschen
Schönheit und Wert unserer Bäche und Flüsse zu vermitteln, damit sich
in Zeiten knapper öffentlicher Kassen Mehrheiten für die notwendigen
Investitionen in unsere Gewässer finden.
Das Büro am Fluss in Plochingen wurde im Jahr 1998 durch die
Umweltverbände NABU, BUND und Deutsche Umwelthilfe gegründet und
setzt sich im ganzen Einzugsgebiet des Neckars für naturnahe Gewässer
und nachhaltigen Hochwasserschutz ein. Im Rahmen eines mit
Unterstützung des Bundesministerium für Umwelt durchgeführten
Projekts zur Europäischen Wasserrahmenrichtlinie führt die Grüne Liga
mit Sitz in Berlin zehn regionale Seminare in den Flussgebieten mit
deutschem Anteil durch.
Informationen unter:
Johannes Reiss (07153) 8250613
www.lebendiger-neckar.de
www.wrrl-info.de
www.wasserblick.net
www.uvm.baden-wuerttemberg.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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