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Nachhaltigkeit im Finanzsektor: Deutsche Umwelthilfe fordert verbindliche Rahmenbedingungen und Förderung umweltverträglicher Investitionen

Berlin (ots)

Neben dem Klimawandel stellt der Verlust der biologischen Vielfalt eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft dar. Mehr als die Hälfte des weltweit generierten Bruttosozialproduktes hängt von den Leistungen der globalen Ökosysteme ab. Trotzdem fließen weiterhin Investitionen in Unternehmensmodelle, die Ökosysteme zerstören. Dies geschieht direkt oder indirekt über die eigenen Geschäftstätigkeiten oder Lieferketten: Durch die Abholzung von (Regen-)Wäldern oder die Produktion von Textilien, deren Industrieabwässer Flüsse und Meere vergiften. Deshalb fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verbindliche Rahmenbedingungen für die umwelt- und klimafreundliche Ausgestaltung des Wirtschafts- und Finanzsektors. Dazu zählen neue Standards für die Bilanzierung von Naturkapital sowie Auflagen für Kreditvergaben, mehr Transparenz bei Sparanlagen und eine Förderung von nachhaltigen Finanzprodukten.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Wirtschaft sägt am Ast, auf dem sie sitzt. Naturleistungen wie die Bestäubung durch Insekten, sauberes Wasser und Bodenfruchtbarkeit sind elementare Grundlagen für viele wirtschaftliche Aktivitäten und Branchen. Ohne biologische Vielfalt und gesunde Ökosysteme ist unsere Wirtschaft stark gefährdet. Die Politik muss nun endlich handeln und verbindliche Rahmenbedingungen für nachhaltige Investitionen schaffen. Nur so können nachhaltige Unternehmensmodelle schnell an Bedeutung gewinnen."

Die DUH betont, dass der Schutz von Arten und Lebensräumen - erst recht in Zeiten einer globalen Pandemie - eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft ist.

"Gerade der wirtschaftliche Wiederaufbau nach der Corona-Krise muss nachhaltig und naturverträglich gestaltet werden. Dann können sowohl die Klima- als auch die Biodiversitätsziele über die Pandemie hinaus erreicht werden. Sobald Naturkapital wertgeschätzt und Ökosystemleistungen in öffentlichen und privaten Entscheidungen berücksichtigt werden, lassen sich enorme Kosten einsparen beziehungsweise sinnvoll umleiten. Dafür müssen umweltschädliche Subventionen abgeschafft und muss auf für die biologische Vielfalt beeinträchtigende Investitionen verzichtet werden", erläutert Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz & Biodiversität der DUH.

Hintergrund:

Zum Auftakt der Aktionswoche "BioFrankfurt" fand am 20. Mai 2021 die Veranstaltung "Die Biodiversität im Finanzsektor" von DUH und dem Netzwerk für Biodiversität BioFrankfurt statt. Gemeinsam mit Experten und Expertinnen für Nachhaltigkeit, aus der Wissenschaft und dem Finanzsektor diskutierte die DUH über Möglichkeiten für die Finanzierung von Unternehmensmodellen, die das Naturkapital nachhaltig nutzen und langfristig erhalten, damit die Risiken für Natur und Gesellschaft zukünftig nachhaltig reduziert werden können. Anlass war unter anderem der Aktionsplan "Sustainable Finance", der im Rahmen des EU Green Deals erarbeitet wurde.

Die gestrige Veranstaltung war die erste einer Reihe im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) betreuten und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) finanzierten Vorhabens "Mainstreaming Naturkapital Deutschland". Ziel des Vorhabens ist es, den Wert von Naturkapital für politische Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen sichtbar zu machen, damit dieses in öffentlichen und privaten Entscheidungen berücksichtigt wird.

Links:

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz & Biodiversität
0160 8950556 stoecker@duh.de

Dr. Elsa Cardona Santos, Projektmanagerin Naturschutz
030 2400867-882, cardonasantos@duh.de

DUH-Pressestelle:

Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe, www.linkedin.com/company/umwelthilfe

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