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Neue überdimensionierte LNG-Pläne in Stade: Deutsche Umwelthilfe warnt vor wachsenden Gefahren für Sicherheit, Natur und Menschen vor Ort

Berlin (ots)

  • Wachsende Gefahr für lokale Bevölkerung und Naturschutzgebiete: LNG-Schiffsanleger in Stade soll noch größer werden als geplant
  • DUH kritisiert Änderungsanträge als mangelhaft und fordert Ablehnung durch Landesbehörden
  • Keine Gasmangellage für kommende Winter absehbar: DUH fordert Denkpause für LNG-Projekte und massiven Ausbau erneuerbarer Energien

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf, zum Schutz von Natur und Menschen neuen überdimensionierten LNG-Plänen in Stade eine Absage zu erteilen. Anlass ist ein Änderungsantrag der Niedersächsischen Hafenbehörde NPorts, der eine Vergrößerung des Anlegers vorsieht: Neben einem landseitigen Terminal soll zusätzlich ein schwimmendes Terminal (FSRU) an dem Standort entstehen. Dadurch würden sich die ohnehin bestehenden Risiken des LNG-Projekts für Schifffahrt, Naturschutzgebiete und lokale Bevölkerung weiter erhöhen, warnt die DUH.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Auch in Stade wird Schnelligkeit über Sicherheit gestellt: Obwohl der Anleger nun um 15 Meter Richtung Fahrwasser vergrößert werden soll, fehlt in den Unterlagen weiterhin jegliche Betrachtung darüber, was das für die Sicherheit der Schifffahrt auf der ohnehin bereits stark befahrenen und eingeengten Unterelbe heißt. Das gefährdet gleichzeitig umliegende Naturschutzgebiete und die lokale Bevölkerung. Dabei besteht absehbar weder für diesen noch für kommenden Winter eine Gasmangellage - und damit auch kein Grund zur Eile auf Kosten von Mensch und Natur. Diese überdimensionierte Planung muss ein Ende haben. Wir fordern eine Denkpause beim LNG-Ausbau und stattdessen mehr Anstrengungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz."

In den von NPorts eingereichten Unterlagen fehlt nach wie vor eine Gesamtbetrachtung der Klima- und Umweltauswirkungen von Hafenanlage, den Terminals und Anschlussleitung, die für eine realistische Einordnung des Störfallrisikos notwendig ist. Dabei kam eine Analyse im Auftrag der Vorhabenträger bereits im Vorjahr zu dem Ergebnis, dass die Hälfte aller Anfahrten allein des landseitigen Terminals über die Elbe beispielsweise bei Wind "unsicher" sei. Die weitere Verengung des Fahrwassers für eine Vergrößerung des Anlegers verschärft diese Gefahrenlage. In den Planungen fehlen zudem Havariekonzepte in Bezug auf LNG, ein Schlepperkonzept und ein Anti-Terrorkonzept. Trotz der erheblichen Bedenken genehmigte das NLWKN bereits vor Ablauf der Einwendungsfrist erste Baumaßnahmen für den Anleger.

Sascha Müller-Kraenner ergänzt: "Die bereits bekannte Salamitaktik aus anderen LNG-Verfahren setzt auch der Vorhabenträger Nports in Stade fort: Auf rechtswidrige Weise spaltet er ein eigentlich in seiner Gesamtheit zu betrachtendes Projekt willkürlich auf. Dadurch werden die enormen sicherheits- und umweltpolitischen Bedenken heruntergespielt und vor Ort Fakten geschaffen, bevor wichtige Fragen beantwortet sind. Der zeitliche Ablauf lässt dabei vermuten, dass die Öffentlichkeitsbeteiligung für die Behörde nicht mehr als ein Feigenblatt ist. Es braucht endlich eine Gesamtbetrachtung der sich aus der LNG-Infrastruktur ergebenden Störfallrisiken - gerade jetzt, wo der Anleger sogar für zwei Terminals ausgelegt werden soll."

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Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

DUH-Newsroom:

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