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Wale können sich nicht wehren Und die Internationale Walfang-Kommission (IWC) lernt nichts dazu... GSM und DUH kämpfen weiter:

Radolfzell (ots)

Für die Wale geht es um alles, wenn vom 20.-24.
Juni im koreanischen Ulsan die "Internationale Walfang-Kommission"
(IWC) ihre 57. Jahrestagung abhält. Sie steht unter keinem guten
Omen. „Wir befürchten, dass auch das Gastland Korea wieder offiziell
in das gnadenlose Geschäft mit den bedrohten Meeressäugetieren
einsteigen will“ erklärt Petra Deimer, Walexpertin bei der
Gesellschaft zum Schutz der Meeres-säugetiere (GSM). Bislang waren
den Fischern in Korea jährlich etwa 100 Zwergwale rein „zufällig“ in
die Netze gegangen. Wie in Japan, landen solche Beifänge zum Ver-kauf
auf dem Fischmarkt, auch wenn das eine oder andere Opfer hätte
gerettet wer- den können...
Die 20 Jahre dauernden Schutzbemühungen für die Wale lassen nach.
In der inzwi-schen ca. 60 Mitgliedsstaaten starken IWC haben jetzt
die Walfänger das Sagen. „Zwar ist das ‚Moratorium’ von 1985/86 noch
in Kraft, doch dieses Fangverbot zu kommerziellen Zwecken droht zu
kippen“, so Jörg Dürr-Pucher, Bundesgeschäftsfüh-rer der Deutschen
Umwelthilfe (DUH). „Es ist kein Geheimnis mehr, dass Japan über seine
Entwicklungshilfe das Mehrheitsverhältnis beeinflusst.“ Das Zünglein
an der Waage sind bei diesem Deal vor allem kleine Karibikstaaten.
Auf der Abschussliste für die jetzige Saison stehen mehr als 2 000
geschützte Wale: Zwergwale, Bryde´s Wale, Sei- und Pottwale, sowie
wieder unter allen erdenklichen Konventionen geschützte Finn- und
Buckelwale. Der Direktor des japanischen Insti-tuts für Walforschung
in Tokio, Dr. Hiroshi Hatanaka, begründet die Ausweitung der Fänge
mit einer Zunahme der Bestände, während die Meeresbiologin Petra
Deimer von der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM)
dazu sagt: „Vor Be-ginn des kommerziellen Walfangs, um 1910, gab es
in der Antarktis hochgerechnet 500 000 Finnwale, um 1990 nur noch 2
000. Von einer Erholung der Population kann keine Rede sein. Und die
Situation der Buckelwale ist nicht besser.“
Japan und seine Anhänger werden sich bemühen, bestehende Wal-
Schutzgebiete und wichtige Arbeitsgruppen der IWC abzuschaffen. Dazu
gehören Bereiche, wie Umweltschutz und Klima, Abenteuertourismus und
Whale Watching, akustische Um-weltverschmutzung und Schiffsunfälle
mit Walen oder Beifang. Der Wissenschafts-ausschuss hat 2002
festgestellt, dass hochgerechnet 650 000 Meeressäugetiere pro Jahr im
Beifang der Fischerei umkommen; in etwa zur Hälfte Robben und Wale
und Delfine. Ein 2003 anlässlich der 55. Jahrestagung in Berlin ins
Leben gerufenes „Conservation Committee“, das sich künftig mit
Belangen des Walschutzes befassen soll, wird vermutlich das Ulsan-
Meeting nicht überleben...
Auch während des Moratoriums haben sich die Walfang-Nationen
Japan, Norwegen und Island stets zu helfen gewusst und insgesamt mehr
als 25 000 Wale abgeschos-sen. Hinzu kommen ein paar hundert, die von
Einheimischen Alaskas, Kanadas, Russlands und Grönlands unabhängig
vom „kommerziellen Fangverbot“ gefangen werden. Die Statuten der IWC
machen dies möglich: Während Norwegen fristgerecht gegen das
Moratorium einen „Vorbehalt“ eingelegt hat - und sich nicht daran
gebun-den fühlt, haben die Söhne Nippons mit dem großen Appetit auf
Seegetier ihre Fän-ge als Wissenschaft deklariert. Walfang für die
Wissenschaft ist Ländersache. Aller-dings meint die IWC damit
Einzelfänge und keine Massenanlandungen, z.B. um den kommerziellen
Walfang während des Fangverbots über Wasser zu halten. Island ist dem
Wissenschafts-Beispiel gefolgt, nachdem seine Harpunen von 1990 bis
2003 ruhten. Island würde besser auf das unblutige Geschäft mit den
Walen setzten, auf Whale Watching..
Während die Walfänger zu Beginn des „Waffenstillstands“ in den
Weltmeeren haupt-sächlich Zwergwale harpunierten, hat Japan das Feuer
seit einigen Jahren auch wieder auf jährlich 50 Bryde´s, 10 Pott- und
50 Seiwale (plus 150 Zwergwale im Nordpazifik) eröffnet. Jetzt will
Nippon nicht nur die Quote für antarktische Zwergwale von 440 in etwa
verdoppeln, sondern zusätzlich je 50 Finn- und Buckelwale im
Schutzgebiet Antarktis abschießen.
Nachdem das Fleisch der Fänge im Namen von Wissenschaft und
Forschung über die Seziertische der Labors gegangen ist, darf es
übrigens für harte Yen (umgerech-net bis 400,-€ pro Kilo) über die
Ladentische gehen.
Deutsche Umwelthilfe
Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere
Für Rückfragen:
Logo abrufbar unter
04106 4712 oder 04106 620 601 
oder  info@gsm-ev.de oder  hjschuette@gsm-ev.de  oder  pdeimer@gsm-ev.de (bis 16.6.05)

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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