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Binnenwasserstraßen in Deutschland

Berlin (ots)

   Binnenwasserstraßen in Deutschland:
   - Wasserverluste durch undichte Kanalsohlen!
   - Hohe Frachtkosten durch reduzierte Zuladung!
   - Finanzierungslücke von 500 Mio. DM!
Undichte Kanalsohlen, Wasserverluste, niedrige Wasserstände,
reduzierte Zuladung mit der Folge steigender Frachtraten. In diesem
Teufelskreis aus unterlassenen Infrastrukturleistungen,
gesamtwirtschaftlichen Folgekosten und Verlusten an
Wettbewerbsfähigkeit stecken derzeit Binnenschifffahrt und
gewerbliche Wirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Diese
Analyse ist einem Memorandum zu entnehmen, das der Hauptverband der
Deutschen Bauindustrie unter dem Titel ,Infrastruktur - Lebensadern
für Deutschland" zur Situation der Verkehrswege, Ver- und
-entsorgungseinrichtungen in Deutschland vorgelegt hat. Vor allem die
Befahrbarkeit der ostdeutschen Wasserstraßen sei inzwischen in Frage
gestellt; teilweise sei der bauliche Zustand inzwischen sogar
schlechter als zu DDR-Zeiten. So sickere durch die defekte Sohle des
Elbe-Havel-Kanals angestautes Wasser in das Grundwasser.
,Dieser Investitionsstau muss so schnell wie möglich beseitigt
werden", fordert RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Gerade die Bauwirtschaft
bekomme inzwischen die unnötig hohen Frachtraten für Massenbaustoffe
zu spüren. Vor allem müsse das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit
Nummer 17, die einzige Ost-West-Wasserstraße Berlin-Hannover,
vorangebracht werden, bei dem der volkswirtschaftliche Verlust pro
Jahr Bauzeitverzögerung inzwischen auf 200 Mio. DM geschätzt werde.
Gegenwärtig fehlten für dieses Projekt pro Jahr Investitionsmittel in
Höhe von 150 Mio. DM. Bei einer Verzögerung der Fertigstellung bis
2010 würden sich die volkswirtschaftlichen Verluste auf über 1
Milliarde DM kumulieren. Knipper: ,Der Bundeswasserstraßenhaushalt
ist derzeit um mindestens 500 Mio. DM pro Jahr unterfinanziert. Diese
Finanzierungslücke muss so schnell wie möglich geschlossen werden."
Als weitere Investitionsschwerpunkte, die der Bund unverzüglich in
Angriff nehmen müsse, nennt das Memorandum den vollständigen
Donauausbau durch Beseitigung des ,Flaschenhalses" zwischen Straubing
und Vilshofen, die Verbesserung der Niedrigwasserverhältnisse auf der
Elbe sowie den Ausbau der Mittelweser. Darüber hinaus werden Länder
und Kommunen aufgefordert, erhebliche Investitionsanstrengungen zu
unternehmen, um die deutschen Binnenhäfen auf das zunehmende
Frachtaufkommen vorzubereiten. Der Hauptverband verweist in diesem
Zusammenhang auf ein Terminalkonzept für den kombinierten
Güterverkehr der Binnenschifffahrt, nach dem sich die Zahl der in den
deutschen Binnenhäfen umgeschlagenen Container von 1997 bis 2010 auf
1,9 Millionen mehr als verdoppeln werde.
Die Länge der Binnenwasserstraßen des Bundes beträgt derzeit 7.300
km. Klassifizierte Wasserstraßen, die dem allgemeinen Verkehr dienen,
messen 6.300 km; davon sind 5.100 km international bedeutsam. 35
Prozent des gesamten Netzes sind freie Flusstrecke, 41 Prozent
staugeregelte Flussstrecke und 24 Prozent Kanalstrecke.
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
Auch im Internet abrufbar: 
www.bauindustrie.de

Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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