Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung
Bis zu 140 Millionen Frauen sind weltweit betroffen
DSW: "Genitalverstümmelung ist nicht hinnehmbar"
Hannover (ots)
Bis zu 140 Millionen Mädchen und Frauen sind Schätzungen zufolge weltweit von Genitalverstümmelung betroffen. Weitere drei Millionen Mädchen sind allein in Afrika jedes Jahr dem Risiko ausgesetzt, ebenfalls Opfer dieser grausamen Praktik zu werden. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar fordert die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) die Regierungen der betroffenen Länder zum Handeln auf. Besorgniserregend ist, dass die Eingriffe immer häufiger von Gesundheitspersonal vorgenommen werden. "Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte und darf nicht durch Ärzte und Hebammen legitimiert werden", erklärt DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr.
Bei der Genitalverstümmelung wird die Klitoris teilweise oder vollständig entfernt. In besonders gravierenden Fällen wird die Vagina zugenäht und nur eine kleine Öffnung belassen. Für die Frauen und Mädchen bedeutet die Genitalverstümmelung neben lebenslangen Traumata oft Infektionen und Komplikationen bei der Geburt, die zum Tod führen können.
91 Prozent der Frauen in Ägypten von Genitalverstümmelung betroffen
Besonders viele junge Frauen und Mädchen sind in afrikanischen Ländern wie Ägypten, Guinea, dem Sudan und Eritrea betroffen. In Ägypten liegt der Anteil der beschnittenen Mädchen und Frauen beispielsweise bei 91 Prozent.
Zwar verurteilen heute viele Staaten die Genitalverstümmelung und haben entsprechende Gesetze erlassen, doch häufig reichen diese nicht aus, um die tief verwurzelte Tradition zu bekämpfen. "Eine der wichtigsten Maßnahmen ist es daher, den Menschen durch Aufklärung sinnvolle Alternativen zu der schädlichen Praktik aufzuzeigen, und zwar in enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen Gemeinschaft", so Renate Bähr.
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungshilfeorganisation. Sie unterstützt Aufklärungsinitiativen und Familienplanungsprojekte für Jugendliche in Afrika und Asien.
Eine aktuelle Grafik zur Genitalverstümmelung finden Sie hier: http://www.weltbevoelkerung.de/genitalverstuemmelung.html
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