Wissenschaft aktuell: Beethoven starb an Bleivergiftung
Hamburg (ots)
Fast 200 Jahre nach seinem Ableben steht die Todesursache Ludwig van Beethovens jetzt fest. Der Komponist starb nicht an Syphilis oder einer rätselhaften Krankheit, sondern an Bleivergiftung. Wie die Zeitschrift P.M. in ihrer neuen Ausgabe berichtet, hat das die chemische Analyse von Haaren erbracht, die dem Genie vor seiner Bestattung abgeschnitten worden waren.
Der Mediziner William J. Walsh vom Health Research Institut in Naperville, US-Staat Illinois, nahm sechs der abgeschnittenen 422 Haare, löste sie in einer Säure auf, verdampfte sie und analysierte sie mit der so genannten Atomasorptions-Spektroskopie, die selbst kleinste Spuren fremder Elemente aufspürt. Beim Abtasten der im Dampf atomisierten Probe mit einem Lichtstrahl werden ganz bestimmte Wellen geschluckt: So lässt sich der Fremdstoff identifizieren und seine Menge bestimmen. Bei dem 1827 gestorbenen Musiker fand Walsh pro Gramm Haar 60 Mikrogramm Blei - das Hundertfache der in Haaren üblichen Menge.
Beethovens Biografen haben festgehalten, dass der Künstler regelmäßig billigen Weißwein trank, der von den Winzern damals mit Bleizucker statt mit teurem Rohrzucker gesüßt wurde. Die Folge war eine zunehmende Bleivergiftung, die zu äußerst schmerzhaften Darmkoliken führte. Tragisch: je mehr der Komponist darunter litt, desto mehr sprach er dem billigen Fusel zu, weil er davon Linderung erhoffte - was aber seinen Zustand nur verschlechterte. Er wurde immer gereizter und deprimierter und starb schließlich mit 57 Jahren unter Höllenqualen an Nieren- und Leberversagen. Dennoch nahm er keine Opiate zu sich, wie Walshs Haaranalyse weiter ergab: Beethoven wollte offenbar einen klaren Kopf behalten, um sein Musikwerk zu vollenden, an dem er bis zu seinem Todestag wie besessen arbeitete.
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