Der Tagesspiegel: Nach der Kauder-Äußerung zu Filbinger fordern Grüne und SPD die CDU auf, ihr Verhältnis zur NS-Geschichte zu klären
Berlin (ots)
SPD und Grüne haben Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) aufgefordert, das Verhältnis seiner Landespartei zur NS-Geschichte zu klären. Kauder hatte laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" 1993 als Generalsekretär der Südwest-CDU gesagt, der frühere NS-Marinerichter sei "ein Gegner des nationalsozialistischen Regimes" gewesen, diese Aussage aber am Sonntag zurückgenommen. Grünen-Parteichefin Roth forderte die CDU auf, "klare Grenzen gegenüber jedem Versuch der Geschichtsklitterung zu ziehen". Volker Kauder solle "auch seine eigenen Äußerungen über Filbinger zum Anlass nehmen, in der eigenen Partei die Debatte über ihr Verhältnis zur Beschönigung von NS-Vergangenheit zu führen", sagte sie dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Ausgabe vom Montag): "Das würde ihn selbst, seine Landespartei und die Union insgesamt glaubwürdiger machen." Der Vorsitzende der SPD-Landesgruppe im Bundestag, Christian Lange, kritisierte Kauders Wertung ebenfalls: "Es scheint in der baden-württembergischen CDU eine unselige Tradition zu sein, die Geschichte zu beschönigen", sagte er dem Tagesspiegel. Die Äußerungen von Oettinger und Kauder müssten zum Anlass genommen werden, "sich der geschichtlichen Wahrheit endlich zu stellen", verlangte Lange.
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