Rallye Zentraleuropa: Škoda Crews peilen Klassensieg an, WRC2-Titelentscheidung noch offen
Mladá Boleslav (ots)
› Beim vorletzten Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2024 tritt WRC2-Tabellenführer Oliver Solberg im Škoda Fabia RS Rally2 an, kann aber keine WM-Punkte sammeln
› Gus Greensmith, Solbergs Teamkollege bei Toksport WRT, setzt voll auf den Sieg in der RC2-Klasse
› Auf den Asphaltprüfungen in Tschechien, Österreich und Deutschland kämpfen die Škoda Fahrer Kajetan Kajetanowicz und Joshua McErlean um Spitzenergebnisse in der WRC2 Challenger-Kategorie
› Ebenfalls an den Start gehen die alten und neuen Deutschen Rallye-Champions Marijan Griebel/Tobias Braun und der bereits als Gewinner des WRC Master Cup feststehende Armin Kremer mit Tochter Ella, beide Duos vertrauen auf den Škoda Fabia RS Rally2
Mit der Rallye Zentraleuropa (17. bis 20. Oktober) biegt die FIA Rallye-Weltmeisterschaft auf die Zielgerade ein. Nach dem in Tschechien, Österreich und Deutschland ausgetragenen WM-Lauf steht nur noch das Saisonfinale im November in Japan auf dem Kalender. Vor dem vorletzten WM-Lauf besitzen noch drei Fahrer Titelchancen in der WRC2-Kategorie. Der Gesamtführende Oliver Solberg im Škoda Fabia RS Rally2 startet zwar am kommenden Wochenende in der RC2-Klasse, hat aber das reglementsbedingte Maximum von sieben punktberechtigten WM-Läufen erreicht. Einer seiner Titelrivalen ist in Zentraleuropa ebenfalls nicht für die WRC2-Wertung gemeldet. Der andere benötigt einen Sieg, um Solberg in der Gesamtwertung noch zu überholen.
Das Sportliche Reglement der FIA Rallye Weltmeisterschaft für die WRC2-Kategorie sieht vor, dass die Bewerber in dieser Kategorie sich bei höchstens sieben WM-Läufen für die WM-Wertung einschreiben können, von denen die sechs besten Ergebnisse für die Gesamtwertung zählen. Damit eröffnet der Weltverband den Teams die Möglichkeit, ihr Budget zu schonen und nicht bei allen 13 WM-Rallyes antreten zu müssen.
Nach elf von 13 Saisonläufen besitzen noch drei Fahrer Chancen auf den WRC2-Titel – wenn auch mit sehr unterschiedlichen Ausgangslagen. WRC2-Tabellenführer Oliver Solberg hat im Škoda Fabia RS Rally2 seine sieben Punkteergebnisse bereits eingefahren und konnte dabei dreimal die Kategorie gewinnen. Daher nimmt der 23-jährige Schwede die Rallye Zentraleuropa außerhalb der WRC2-Wertung in Angriff. Seine Titelrivalen, der Franzose Yohan Rossel und der Finne Sami Pajari, stehen bei erst sechs absolvierten WRC2-Rallyes. Rossel hat die Rallye Zentraleuropa als seinen letzten Saisonlauf mit Punktberechtigung nominiert. Pajari will in Japan noch einmal Punkte erringen.
Rossel kann Solberg mit einem WRC2-Sieg bei der Rallye Zentraleuropa in der Tabelle noch überholen. Da der Schwede nicht um Punkte fahren darf, hofft er auf Schützenhilfe anderer Škoda Crews, die sich in dieser Wertung vor Rossel platzieren können. Hierfür kommen vor allem die beiden polnischen Duos Kajetan Kajetanowicz/Maciej Szczepaniak und Mikołaj Marczyk/Szymon Gospodarczyk vom Team Orlen sowie die von Motorsport Ireland geförderten Joshua McErlean/James Fulton von Toksport WRT in Frage.
Genau wie Solberg und sein schwedischer Beifahrer Elliott Edmondson sind auch Gus Greensmith/Jonas Andersson – ihre britischen und schwedischen Teamkollegen bei Toksport WRT – nicht für die WRC2 eingeschrieben, zählen aber definitiv zu den Sieganwärtern der RC2-Klasse. In der Wertung der WRC2 Challenger wiederum benötigen Kajetanowicz/Szczepaniak und McErlean/Fulton ein gutes Punkteergebnis.
Vor seinem deutschen Heimpublikum will Armin Kremer, der bereits als Gewinner des WRC Masters Cup für Fahrer ab 50 Jahre feststeht, mit einer weiteren starken Darbietung glänzen. Den Škoda Fabia RS Rally2 von Baumschlager Rallye & Racing teilt sich der ehemalige Rallye-Europameister wie üblich mit seiner Tochter Ella Kremer auf dem Beifahrersitz. Eine nicht zu unterschätzende Chance auf eine gute Platzierung haben auch die diesjährigen Titelgewinner der Deutschen Rallye-Meisterschaft DRM: Marijan Griebel/Tobias Braun starten beim WM-Lauf in einem Škoda Fabia RS Rally2 des Teams Pole Promotion.
Die zweite Ausgabe der Rallye Zentraleuropa besteht aus 18 Asphaltprüfungen mit einer Gesamtlänge von 302,51 Kilometern. Die Startzeremonie beginnt am heutigen Donnerstag um 14 Uhr in der tschechischen Hauptstadt Prag, wo auch eine kurze Zuschauerprüfung auf dem Programm steht. Danach folgt ab 18:26 Uhr eine zweite Wertungsprüfung (WP) bei einbrechender Dunkelheit. Am Freitag finden weitere sechs WP der ersten Etappe in Tschechien statt. Die restlichen zehn Prüfungen verteilen sich am Samstag und Sonntag auf Österreich und Deutschland, der Service Park befindet sich im Stadtteil Karpfham im bayerischen Bad Griesbach. Die Siegerehrung in Passau ist am Sonntag gegen 15:30 Uhr geplant.
Wussten Sie, dass …
… die Rallye Zentraleuropa der einzige Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft ist, der Wertungsprüfungen in drei Ländern umfasst: in der Tschechischen Republik, Österreich und Deutschland?
… Teile der WP ,Klatovy‘ nicht nur wiederholt zur Tschechischen Rallye-Meisterschaft zählten, sondern auch in den 1990er-Jahren in der Deutschen Rallye-Meisterschaft absolviert wurden?
… elf der 20 Starter in der RC2-Klasse auf einen Škoda Fabia RS Rally2 setzen?
Gesamtwertung WRC2/Fahrerwertung (nach elf von 13 Rallyes)
1. Oliver Solberg (SWE), Škoda, 123 Punkte (aus sieben Rallyes)
2. Yohan Rossel (FRA), Citroën, 111 Punkte (aus sechs Rallyes)
3. Sami Pajari (FIN), Toyota, 108 Punkte (aus sechs Rallyes)
Die FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2024
Rallye Monte-Carlo 25. bis 28. Januar
Rallye Schweden 15. bis 18. Februar
Safari-Rallye Kenia 28. bis 31. März
Rallye Kroatien 18. bis 21. April
Rallye Portugal 9. bis 12. Mai
Rallye Italien-Sardinien 30. Mai bis 2. Juni
Rallye Polen 27. bis 30. Juni
Rallye Lettland 18. bis 21. Juli
Rallye Finnland 1. bis 4. August
Akropolis-Rallye Griechenland 5. bis 8. September
Rallye Chile 26. bis 29. September
Rallye Zentraleuropa (CZ/AUT/D) 17. bis 20. Oktober
Rallye Japan 21. bis 24. November
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