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DNR fordert endgültige Stilllegung des AKW Temelin
Temelin-Einigung nicht nachvollziehbar
DNR-Präsident Weinzierl kritisiert Österreich und Tschechien für unglaubwürdige Atompolitik

Wiesenfelden (ots)

Mit völligem Unverständnis hat heute der
Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Hubert Weinzierl, auf
die Nachricht reagiert, es gebe eine Einigung der österreichischen
und tschechischen Regierung in Sachen Temelin. "Wir schenken den
neuen Nachrüstungsversprechungen für den maroden Reaktor keinen
Glauben, zumal die Betreibergesellschaft CEZ in den vergangenen 19
Jahren des Reaktorbaus jede offene Debatte gescheut und
Sicherheitsunterlagen wie ein Geheimnis gehütet hat", kritisierte
Weinzierl. Er erinnerte daran, dass das Atomkraftwerk auch mit
Nachrüstung nach deutschem Atomrecht nicht genehmigungsfähig wäre und
in Österreich der AKW-Betrieb gänzlich ungesetzlich ist.
Der Drang der tschechischen Regierung, Temelin trotz aller Kritik
in Betrieb zu nehmen, wirft nach Ansicht des DNR ein schlechtes Licht
auf die Wirtschaftspolitik des zukünftigen EU-Partners. Denn der
Strom aus Temelin werde weder in Tschechien und noch im deutschen
Stromnetz gebraucht. "Hierzulande werden derzeit Überkapazitäten in
einer Dimension zehnmal so groß wie Temelin stillgelegt", rechnete
der DNR-Präsident vor. Deshalb sei der Reaktor nur mit hohen
Subventionen durch den tschechischen Staat und den tschechischen
Stromkunden in Betrieb zu nehmen und zu halten. "In einem
liberalisierten Energiemarkt ist Temelin völlig undenkbar", so
Weinzierl.
Weil im Falle eines GAUs die Region Prag-München-Wien für
Jahrhunderte unbewohnbar werde, sieht der DNR den deutschen
Umweltminister Jürgen Trittin in der Pflicht nochmals zu
intervenieren. "Sonst bleibt unsere einzige Hoffnung, dass die
technischen Probleme mit der Turbine eine Inbetriebnahme des Reaktors
unmöglich machen", erklärte Weinzierl.
Christoph Markl-Meider, 
Deutscher Naturschutzring Presse
Kontakt und weitere Informationen
Deutscher Naturschutzring (DNR),
Präsident Hubert Weinzierl, 94344 Wiesenfelden,
Tel. 0 99 66-7 77, 
Fax  0 99 66-4 90

Original-Content von: Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V., übermittelt durch news aktuell

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