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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Katholiken in China klagen über Verschärfung religiöser Verfolgung

Neue Religionsverordnungen bringen noch mehr Repression Behörden verbieten kirchliche Jugendlager

--- Göttingen, den 4. Februar 2018 --- Nach dem Inkrafttreten neuer Religionsverordnungen in China zum 1. Februar 2018 klagen Katholiken über neue Einschränkungen kirchlicher Aktivitäten. So wurden katholische Gemeinden in der Inneren Mongolei und in der Provinz Shanxi in den letzten Tagen von der Religionsbehörde angewiesen, keine Freizeitlager für Jugendliche mehr anzubieten, berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Sonntag. Die Gemeinden wurden von den Behörden darauf aufmerksam gemacht, dass kirchliche Freizeitaktivitäten zukünftig unter staatlicher Kontrolle stehen und nur an offiziell registrierten Freizeitstätten stattfinden dürfen. "Chinas Regierung dringt auf absolute Kontrolle aller Religionsgemeinschaften. Chinas Katholiken bekommen keinen Sonderweg eingeräumt. Daher sollte sich der Vatikan genau überlegen, ob er mit neuen Zugeständnissen gegenüber Chinas Führung den Eindruck erwecken will, es gebe Religionsfreiheit in der Volksrepublik", erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen.

Katholische Gemeinden wurden auch vom United Front Work Department der Kommunistischen Partei vor Freizeiten in Zeltlagern, preiswerten Hostels oder Herbergen gewarnt. Solche Freizeiten würden ab sofort als "illegale religiöse Aktivitäten" angesehen und mit Geld- und Haftstrafen geahndet, erklärten die Funktionäre. Das United Front Work Department ist für den Umgang mit ethnischen Nationalitäten, religiösen Gruppen sowie anderen nicht-kommunistischen Organisationen zuständig.

Die am 1. Februar 2018 in Kraft getretenen neuen Verordnungen des Religionsgesetzes schränken in vielfältiger Weise die Aktivitäten von christlichen Gemeinden ein. So riskieren Christen auch strafrechtliche Verfolgung, wenn sie ohne staatliche Betreuung Kontakt zu Christen im Ausland aufnehmen oder nicht alle Gelder der Gemeinde gegenüber den Behörden offenlegen.

"Mit Besorgnis verfolgen viele Katholiken in China, wie ihr Bewegungsspielraum im Alltag immer kleiner wird, während der Vatikan zur zunehmenden religiösen Verfolgung schweigt und den Ausgleich mit Chinas Regierung sucht", sagte Delius. "Chinas Katholiken erwarten in dieser schweren Zeit Hilfe und Unterstützung von ihrer Kirche und den Christen in Europa, statt wegzuschauen und die Lage schönzureden". Die Bemühungen des Vatikans um eine Annäherung an Chinas Regierung werden von vielen Katholiken in der Volksrepublik mit Sorge verfolgt. Denn Chinas Behörden fordern im Rahmen ihrer Politik der "Sinisierung" mehr Kontrolle über die Ernennung von Bischöfen und die katholische Kirche.

Ulrich Delius ist zu erreichen unter Tel. 0160/95671403

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