Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
USA verlassen Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen
Kurzsichtige und enttäuschende Entscheidung der Trump-Administration Fragwürdige Hilfe für Diktatoren
------- Göttingen, den 20. Juni 2018 ------ Als kurzsichtig und enttäuschend hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Entscheidung der USA bezeichnet, den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zu verlassen. "Dies ist ein schwerer Rückschlag für die internationale Menschenrechtsarbeit. Denn von diesem Rückzug werden autoritäre Staaten und Diktaturen profitieren, die ihren Einfluss in der UNO damit weiter ausbauen können", erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. Die USA begründeten ihren Rückzug mit dem Umgang des Rates mit dem Staat Israel.
"Menschenrechtsarbeit ist heute äußerst komplex und vielschichtig. Es ist wahnwitzig, dass die USA dieses wichtige Gremium nur wegen des Umgangs mit einem Staat verlassen. Sie verspielen damit aus kurzsichtigen innenpolitischen Wahlkampferwägungen jede Möglichkeit, auf der Weltbühne bedeutende Menschenrechtsanliegen voranzutreiben", sagte Delius. Dies sei ein neuer Paukenschlag in der Politik des Isolationismus, die Trumps Administration konsequent betreibe. Es sei sehr bedauerlich, dass sich die USA nun auch von der Weltbühne der Menschenrechte verabschiedeten, erklärte die GfbV.
Die Arbeit des Menschenrechtsrates sei oft unbefriedigend und einseitig. "Doch wer dies ändern will, darf das Feld nicht Autokraten und Diktatoren überlassen, sagte Delius. Denn bei aller Kritik habe der Menschenrechtsrat auch wichtige Impulse für eine Lösung der Menschenrechtskrisen in Burma, Südsudan, Eritrea, Nordkorea und anderen Staaten gegeben.
Ulrich Delius ist zu erreichen unter Telnr. 0160/95671403
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