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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Nach Mord an indigenem Führer in Brasilien: Illegale Goldgräber besetzen indigenes Schutzgebiet

Illegale Goldgräber besetzen indigenes Schutzgebiet in Brasilien

- GfbV fordert wirksameren Schutz indigener Gebiete
- "Bolsonaro schürt mit seinem Werben um wirtschaftliche Erschließung Gewalt 
  gegen Indigene."
- Nach Mord flüchten Indigene aus Angst vor weiterer Gewalt 

Nach dem Mord an einem Indigenen-Führer in Brasilien haben illegale Goldgräber einen Teil des Schutzgebietes der indigenen Wajapi besetzt. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert, indigenes Land in dem südamerikanischen Staat wirksamer zu schützen: "Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro schürt mit seinem Werben um wirtschaftliche Erschließung geschützter Gebiete die Gewalt gegen Indigene. Er verstößt damit gegen die Verfassung und die Gesetze Brasiliens, die den Schutz indigener Territorien verlangen", erklärte Regina Sonk, GfbV-Referentin für indigene Völker, am Montag in Göttingen. Die Menschenrechtsorganisation erinnerte daran, dass diese Schutzgebiete unter anderem durch viele Millionen Euro Entwicklungshilfe aus Deutschland eingerichtet wurden. "Jetzt wird ihr Ausverkauf betreiben und gewaltsame Übergriffe toleriert. Das verletzt Menschenrechte, schadet der Umwelt und konterkariert Deutschlands entwicklungspolitische Ziele", so Sonk.

Am Samstag sind illegale Goldgräber in das mehr als 600.000 Hektar große indigene Territorium der Wajapi im Bundesstaat Amapa eingedrungen. Aus Angst vor Übergriffen der Goldgräber haben die indigenen Bewohner des Dorfes Mariry ihre Siedlung verlassen. Ihr Führer Emyra Wajapi war am letzten Mittwoch ermordet worden. Weitere Anführer der Wajapi forderten die Entsendung der Armee, um die Besetzung ihres Dorfes und ihres Landes durch die Goldgräber zu beenden. Sie warnten vor einem Blutbad unter der indigenen Bevölkerung.

Illegale Goldgräber sind seit Jahrzehnten in Amazonien tätig. Immer wieder gibt es gewaltsame Übergriffe auf die indigene Bevölkerung. Von Goldsuchern eingeschleppte Krankheiten können besonders für isoliert Lebende tödlich sein. Quecksilber, das bei der Goldgewinnung verwendet wird, zerstört die Umwelt und die Lebensgrundlage indigener Völker. Die rund 1.200 Wajapi leben in mehreren Dutzend Siedlungen über das Schutzgebiet verteilt.

Sie erreichen Regina Sonk unter r.sonk@gfbv.de oder 0551 49906 23.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
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Status beim Europarat
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