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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Trauer um Rüdiger Nehberg: Menschenrechtsorganisation würdigt Engagement für Yanomami in Brasilien

GfbV trauert um Rüdiger Nehberg:

  • GfbV würdigt sein jahrzehntelanges Engagement für Yanomami in Brasilien
  • Dafür überquerte er dreimal den Atlantik: mit Tretboot, Floß und Baumstamm
  • "Nehberg hat mit seinen spektakulären Aktionen neue Maßstäbe in der Menschenrechtsarbeit gesetzt."

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) würdigt den Hamburger Survival-Experten Rüdiger Nehberg als großartigen Vorkämpfer für die Rechte der indigenen Yanomami in Brasilien. Er starb gestern im Alter von 84 Jahren. "Mit seinen spektakulären Menschenrechtsaktionen mit der GfbV hat er die drohende Vernichtung der Yanomami zu einem vielbeachteten Thema gemacht", erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Freitag in Göttingen. Der frühere Konditormeister habe mit seinem außergewöhnlichen Engagement dafür gesorgt, dass in Norddeutschland keine andere indigene Gruppe Südamerikas so bekannt wurde wie die Yanomami. Aber auch in Brasilen habe er viel bewegt. So trug er wesentlich dazu bei, dass das Gebiet der Yanomami unter Schutz gestellt und seine Grenzen markiert wurden.

Allein dreimal überquerte er wagemutig den Atlantik - im Tretboot, mit dem Floß und auf einem Baumstamm - um auf die dramatische Lage der Yanomami aufmerksam zu machen. Im Jahr 1983 lief er mit einer von Günter Grass, Willy Brandt und anderen Persönlichkeiten unterzeichneten GfbV-Bittschrift über die Alpen zum Papst, um ihn zu bitten, sich für die von Goldsuchern bedrängten Indigenen einzusetzen. Vier Jahre später, 1987, fuhr er mit einem selbstgebauten Tretboot über den Atlantik, um vor einer Vernichtung der Yanomami zu warnen. Als Amerika 1992 seine "Entdeckung" durch Christoph Columbus feierte, steuerte Nehberg mit seiner Mitstreiterin Christina Haverkamp mit einem Bambusfloß mit einer GfbV-Botschaft über den Südatlantik nach Brasilien. Denn 500 Jahre Amerika bedeuteten auch 500 Jahre Völkermord an indigenen Völkern. Im Jahr 2000 fuhr er auf einer 18 Meter langen Tanne nach Brasilien und appellierte an die Regierung des Landes, mehr für den Schutz Amazoniens und seiner indigenen Völker zu tun.

"Nehberg hat mit seinen spektakulären Aktionen neue Maßstäbe in der Menschenrechtsarbeit gesetzt. Denn ihm gelang es, auf unkonventionelle Weise viel Aufmerksamkeit für den Kampf indigener Völker für ihre Rechte zu erzielen", so Delius. Mit Filmen, Büchern und zahllosen Vorträgen, auf denen er über seine Reisen zu den Yanomami berichtete, habe er entscheidend dazu beigetragen, den Überlebenskampf indigener Völker einer breiteren Öffentlichkeit in Deutschland bekannt zu machen.

Ulrich Delius ist erreichbar unter Tel. 0160/95671403.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
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