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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Kanzlerin Merkel auf der Libyen-Konferenz (12.11.): Ausländische Truppen und Söldner müssen abziehen

Kanzlerin Merkel auf der Libyen-Konferenz (12.11.):

  • Merkel muss Abzug sämtlicher ausländischer Truppen und Söldner fordern
  • Bevölkerung leidet unter Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der Türkei
  • Ethnische und religiöse Minderheiten werden von beiden Seiten unterdrückt

Zum Auftakt der Libyen-Konferenz in Paris am kommenden Freitag, den 12. November, fordert die Gesellschaft für bedroht Völker (GfbV) von der amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel, sich energisch für eine Befriedung des Landes einzusetzen. Das erfordere den sofortigen und vollständigen Auszug aller ausländischen Truppen und Söldner, insbesondere radikal-islamistischer Milizen, die von der türkischen Regierung und sunnitisch-islamistischen Organisationen unterstützt werden. „Das NATO-Mitglied Türkei schickt syrische und andere islamistische Söldner nach Libyen, um dort für einen Scharia-Staat zu kämpfen. Russland und Ägypten schicken Söldner, die in den Reihen der selbsternannten Libyschen Nationalarmee des ostlibyschen Generals Chalifa Haftar kämpfen. Unter diesem Stellvertreter-Krieg leidet die libysche Bevölkerung,“ berichtet GfbV-Nahostexperte Dr. Kamal Sido.

Die von der Türkei unterstützten Milizen und Söldner verbreiten unter den traditionell konservativen sunnitischen Muslimen des nordafrikanischen Landes einen radikalen Islam, der eine Demokratisierung des Landes unmöglich macht. „Nur ein demokratisches System kann eine rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung der Frauen im Land ermöglichen und Glaubensfreiheit für die wenigen religiösen Minderheiten wie katholische, koptische sowie griechisch-orthodoxe Christen garantieren“, so Sido. „Die Radikalislamisten unterdrücken auch ethnische und sprachliche Minderheiten wie Berber, Tuareg und Tubu, die Tawergha-Minderheit und andere schwarzafrikanische Volksgruppen.“

Die scheidende Bundeskanzlerin reist auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach Paris. Sie wird dort den Ko-Vorsitz der Libyen-Konferenz übernehmen, gemeinsam mit Frankreich, Italien, den Vereinten Nationen und Libyen. Im Mittelpunkt des Zusammentreffens steht die Unterstützung Libyens auf seinem Weg zu langfristiger Stabilität, auch im Hinblick auf die anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sowie den Abzug ausländischer militärischer Kräfte.

„Während ihrer langen Amtszeit hat Frau Merkel die Politik des türkischen Autokraten Erdogan auch in Afrika stets unterstützt. In ihren letzten Tagen im Amt bekommt sie nun noch einmal die Gelegenheit, sich auf die Seite einer säkularen Demokratie zu stellen und den Menschen in Libyen einen letzten Dienst zu erweisen“, erklärt Sido.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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