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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Verfolgung christlicher Minderheiten: Glaubensfreiheit und Konversion sind fundamentale Rechte

Verfolgung christlicher Minderheiten:

  • In über 70 Ländern sind christliche Minderheiten Einschränkungen ihrer Religionsfreiheit ausgesetzt
  • Besonders schwer betroffen sind christliche Konvertiten im Nahen Osten
  • Deutsche Politik und große Kirchen zeigen kaum Solidarität

Im Jahr 2023 waren christliche Minderheiten in über 70 Ländern, darunter Nordkorea, China und Iran, erheblichen Einschränkungen ihrer Religionsfreiheit ausgesetzt. Das berichtet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am heutigen Donnerstag in Göttingen: „Millionen Christen weltweit erleben Verfolgung und Diskriminierung, die sich von Schikanen bis hin zu Gewaltakten wie Vertreibungen und Ermordungen erstreckt“, erklärt GfbV-Nahostexperte Dr. Kamal Sido. „Besonders schwer betroffen sind christliche Konvertiten in Ländern wie Syrien, dem Irak und der Türkei. In nordsyrischen Region Afrin haben die türkische Besatzungsarmee und ihre islamistischen Söldner die gesamte christliche Bevölkerung vertrieben – etwa 1.200 Menschen. In Nigeria kam es 2023 zu mindestens 4.726 Entführungen, und in vielen Teilen Asiens sind Christen durch den Vormarsch radikaler Islamisten gefährdet.“ Im vergangen September hat Aserbaidschan unter Augen Russlands und der NATO 120.000 Armenier aus ihrer Heimat Arzach (Bergkarabach) vertrieben.

In Deutschland werde die Verfolgung christlicher Gemeinden in der Politik und von den großen Kirchen kaum thematisiert. Es scheine nicht opportun, gerade in islamischen Ländern Glaubensfreiheit für Christen einzufordern. Das führe dazu, dass sich christliche Gemeinden in islamischen Ländern allein und im Stich gelassen fühlen. „Beamte des Auswärtigen Amtes und Politiker der Ampelkoalition scheinen kein Problem damit zu haben, islamische Fundamentalisten, Antisemiten und Israelfeinde zu hofieren. Aber wenn es um Christen oder liberale Muslime geht, sind diese Beamten und Politiker sehr schnell ‚politisch korrekt‘. Christen, die das Recht auf Glaubensfreiheit und Konversion einfordern, werden des ‚christlichen Fundamentalismus‘ bezichtigt“, so Sido. Die Konversion zum Islam werde hingegen von einflussreichen muslimischen Politikern und Medien, wie dem katarischen Sender Al Jazeera, gefeiert. Diese Haltung unterstütze auch die Unterdrückung der Kurden durch die Türkei. Diese islamistischen Kreise, angeführt vom türkischen Machthaber Erdogan, bekämpfen überall auch tolerante Muslime, die sich für ihre christlichen Nachbarn und für Glaubensfreiheit einsetzen.

Die gefährliche Lage der Christen 2023 erfordert internationale Solidarität und verstärkten Einsatz für Religionsfreiheit, was international und in Deutschland nur begrenzt wahrgenommen wird.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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