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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Vortrag von Menschenrechtspreisträger in Göttingen (4.6.): Wie kann das Empowerment von Indiens „unberührbaren“ Dalits gelingen?

Zu einem Vortrag über die Überwindung der Schuldknechtschaft in Indien und das Empowerment der „unberührbaren“ Dalits und der indigenen Bevölkerung lädt die Gesellschaft für bedrohte Völker am Dienstag, 4. Juni, ab 19 Uhr im Göttinger Victor-Gollancz-Haus, Geiststraße 7, ein.

Zu Gast ist Dr. Kiran Kamal Prasad, der im Juni 2024 den Menschenrechtspreis des Arbeitskreises Shalom für Frieden und Gerechtigkeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt verliehen bekommt. Mit seinem Projekt Jeevika engagiert sich Dr. Kiran Kamal Prasad seit Jahrzehnten gegen Schuldknechtschaft und begleitet Menschen auf ihrem Weg in die Freiheit. Im Anschluss an den Vortrag gibt es für Teilnehmer die Gelegenheit, Fragen zu stellen – auch zu Handlungsmöglichkeiten in Deutschland – und mit dem Referenten und den Veranstaltenden zu diskutieren und sich auszutauschen.

Die Veranstaltung wird live per Zoom übertragen. Dafür können Sie sich hier anmelden. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet auf Englisch mit deutscher Übersetzung statt. Weitere Informationen gibt es unter gfbv.de/de/informieren/termine/.

Als Jesuitenpater, Arbeiterpriester, Lehrer und Ethnologe hat Dr. Kiran Kamal Prasad zunächst in Dorfgemeinschaften der Siddis (Nachfahren afrikanischer Sklaven in Indien) gearbeitet und gelebt. Ab 1985 arbeitete und lebte er mit Dalits im Bundesstaat Karnataka in Indien. 1987 wurde er zum ersten Mal mit Schuldknechtschaft konfrontiert. Gemeinsam mit jungen Dalits initiierte er ab den 1990ern daraufhin die Bewegung Jeevika, mit der er sich seitdem für die Überwindung von „bonded labour“ – also unterschiedlichen Formen der Zwangsarbeit wie Schuldknechtschaft und Fronarbeit – und für ein Empowerment der Dalits engagiert.

Jeevika begleitet Menschen auf ihrem Weg zur Freilassung aus Formen der Zwangsarbeit und zu ihrer Rehabilitation. Die Bewegung unterstützt – inspiriert von Paulo Freires Befreiungspädagogik – Hunderte von Gewerkschafts- und Selbsthilfegruppen in den Dörfern Karnatakas, führt mit den Bewohnern Erhebungen durch, schult Arbeiter, Aktivisten und Regierungsbeamte und unterrichtet Kinder und Erwachsene. Zudem macht Jeevika mit Straßentheater und Demonstrationen öffentlich auf „bonded labour“ aufmerksam und stößt in Verhandlungen mit Behörden und Politik Programme und Regulierungen an.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Sarah Neumeyer
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.:  +49 551 499 06-21
Fax:  +49 551 580 28
E-Mail:  presse@gfbv.de
 www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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