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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Angriffe auf Alawiten in Syrien dauern an: Menschenrechtler in großer Sorge – Großdemonstration in Köln

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist angesichts der andauernden Angriffe auf Alawiten an der syrischen Mittelmeerküste in großer Sorge. „Es gibt weiterhin Aufrufe zur Vernichtung der Minderheit. Die deutsche Bundesregierung muss ihre diplomatischen Kontakte zu den syrischen Machthabern nutzen, um Druck auf die Übergangsregierung aufzubauen. Sowohl Deutschland als auch die internationale Gemeinschaft müssen alles dafür tun, um einen Völkermord an der alawitischen Gemeinschaft in Syrien zu verhindern“, fordert der Nahostreferent der GfbV, Dr. Kamal Sido. „Deutschland steht in der Verantwortung, denn die Islamisten, die heute in Syrien an der Macht sind, wurden auch von Deutschland unterstützt“, betont der Menschenrechtler.

Um ein Ende der Gewalt gegen die alawitische Gemeinschaft in Syrien zu fordern, finden am Wochenende Demonstrationen in Deutschland und anderen europäischen Ländern statt.

Am Samstag, 15. März, rufen alevitische Organisationen und Verbände zu einer Großdemonstration unter dem Motto „Stoppt den Genozid an den Aleviten in Syrien!“ in Köln auf. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr auf dem Heumarkt. Die GfbV unterstützt diese und andere friedlichen Demonstrationen, Proteste und Mahnwachen, zu denen verschiedene alevitische Organisationen und Verbände aufgerufen haben. Alawiten und Aleviten verstehen sich als eine Schicksalsgemeinschaft.

„Die Unterzeichnung des Abkommens zwischen der neuen islamistischen Führung in Damaskus und der kurdischen Führung der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) war ein Manöver der islamistischen Führung in Damaskus, um von den Massakern an den Alawiten abzulenken. Tatsächlich gehen die Angriffe auf Alawiten im Westen des Landes und auf Kurden, Christen und Yeziden im Nordosten Syriens weiter. Auch die Türkei setzt ihre Luftangriffe unter anderem mit Kampfdrohnen gegen die Kurden fort“, berichtet der Nahostreferent.

„Dass die neuen Machthaber in Syrien mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nichts am Hut haben, zeigt der kursierende Entwurf für eine syrische Verfassung. Diese Verfassung unterscheidet sich kaum von der Verfassung der Assad-Diktatur. Im Gegenteil: Sie bekräftigt die Prinzipien der islamischen Scharia und sie erwähnt weder die kurdische noch die aramäische Sprache, die von Millionen Menschen in Syrien gesprochen werden. Auch die Yeziden werden unter einer solchen Verfassung kaum die Möglichkeit haben, ihren Glauben frei zu praktizieren. Denn die diese spricht, wenn auch unter Vorbehalt, nur von einer Glaubensfreiheit der Buchreligionen. Zu diesen Religionen gehören neben dem Islam das Christentum und das Judentum, nicht aber das Yezidentum“, sagt Sido.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Sarah Neumeyer
Postfach 2024
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Tel.:  +49 551 499 06-21
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