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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Buchvorstellung in Karlsruhe (13.4.): Überlebende des Genozids von Srebrenica berichten

In diesem Jahr jährt sich der in Srebrenica begangene Genozid zum 30. Mal und der durch den „Dayton-Vertrag“ erzielte Waffenstillstand scheint brüchiger denn je. Anlässlich des bevorstehenden Jahrestags diskutieren Überlebende des Völkermords über die angespannte politische Lage und die Erinnerung an den Genozid. Zudem wird das bislang nicht auf Deutsch erschienene Buch „Aggression auf Bosnien-Herzegowina und die Verantwortung Serbiens und Kroatiens gestern und heute“ vorgestellt.

Zu der Veranstaltung, die von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) organisiert wird, laden wir Sie herzlich ein:

Am Sonntag, 13. April 2025,

ab 18 Uhr

in der Fachschule für Sozialpädagogik Agneshaus, Hirschstr. 37 a, Karlsruhe

Zu Gast in Karlsruhe:

Munira Subašić, die Präsidentin der Mütter der Enklave von Srebrenica und Žepa (Udruženje Pokret majki enklave Srebrenica i Žepa/kurz: Mütter von Srebrenica), verlor 22 Mitglieder ihrer Familie während des Völkermords in Srebrenica, bei dem mehr als 8.000 Männer und Jungen getötet wurden, darunter ihr jüngerer Sohn und ihr Ehemann.

Kada Hotić, eine der Mütter von Srebrenica, verlor im Völkermord von 1995 fünfzig Mitglieder ihrer Großfamilie, darunter ihren Mann, ihren Sohn, ihre beiden Brüder und ihren Schwager. Seitdem kämpft sie dafür, dass die Verantwortlichen bestraft und die Gerechtigkeit für die Überlebenden gesichert wird. Sie widmet sich dem Aufbau einer neuen Zukunft für Bosnien und Herzegowina, in der die Menschen in Frieden leben können.

Murat Tahirović, überlebte Misshandlungen als Angehöriger des Fünften Korps der Armee der Republik Bosnien und Herzegowina während des Bosnienkriegs (1992-1995). Er war Mitte 20 als der Krieg ausbrach, wurde gefangen genommen und in ein Lager in Glina (unter dem Kommando von SAO Krajina, Republik Kroatien) an der kroatischen Grenze gebracht. Nach zwei Monaten wurde der ehemalige Bergbautechniker frei. Noch heute hat er ständig Schmerzen und auch die Bilder von damals verfolgen ihn.

Anders als oftmals beschrieben handelte es sich beim „Bosnienkrieg“ 1992-1995 nicht um einen innerstaatlichen Bürgerkrieg, sondern um einen internationalen bewaffneten Konflikt, an dem Kroatien und Serbien zur Verwirklichung ihrer Träume eines „Großkroatiens“ und „Großserbiens“ beteiligt waren, wie der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in mehreren Urteilen festgestellt hat. Dies zusammenzufassen, haben sich die „Vereinigung der Opfer und Zeugen des Genozids“ und der Bewegung der Mütter der Enklaven von Srebrenica und Žepa“ zur Aufgabe gemacht. Angesichts der andauernden Einmischung dieser beiden Staaten in Bosnien-Herzegowina und der beabsichtigten Erweiterung der russischen Einflusssphäre über ein „Großserbien“, das gewaltsam auf die Hälfte Bosniens ausgeweitet werden soll, ist dieses Buch aktueller denn je.

Sie erreichen Burkhard Gauly von der GfbV-Regionalgruppe Karlsruhe unter karlsruhe@gfbv-rg.de oder Tel. 01556 6353997.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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