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Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.

1. Pfandbrief schlägt Aktie
2. Hypothekenzinsen bleiben günstig
3. Geschäftszahlen: Januar bis Oktober 2000
Pfandbriefabsatz geht zurück

Bonn (ots)

Die deutschen Hypothekenbanken haben im ausgehenden
Jahr 2000 insgesamt deutlich weniger Pfandbriefe emittiert als im
vorangegangenen Jahr. Auf der Basis der bisher für Oktober
vorliegenden Zahlen sei für das Jahr 2000 insgesamt mit einem
Bruttoabsatz von 140 Mrd. EURO zu rechnen. Dies seien - wie der
Verband deutscher Hypothekenbanken, mitteilt - rd. 19 % weniger als
im Vorjahr. Auf Hypothekenpfandbriefe dürften 40 Mrd. EURO, auf
Öffentliche Pfandbriefe etwa 100 Mrd. EURO entfallen.
Der Pfandbriefabsatz spiegele insgesamt die rückläufige
Entwicklung im Kreditgeschäft der Hypothekenbanken wider. Bis Oktober
seien Pfandbriefe im Volumen von 123,6 Mrd. EURO am Markt platziert
worden. Insbesondere der Absatz von Öffentlichen Pfandbriefen sei
merklich um 28,5 % auf 88,3 Mrd. EURO zurückgegangen. Die geringere
Nachfrage im Staatskreditgeschäft und das ungünstige Zinsumfeld seien
hierfür bestimmend gewesen
Der Absatz von Hypothekenpfandbriefen habe demgegenüber im
Vergleich zum Jahr 1999 merklich an Fahrt gewonnen und bis Oktober um
21,5 % auf 35,3 Mrd. EURO zugenommen. Diese gestiegenen Absatzzahlen
von Hypothekenpfandbriefen widersprächen auf den ersten Blick der
rückläufigen Entwicklung des Hypothekengeschäfts. Der Verband führt
dies auf einen "Nachholeffekt" zurück, mit dem die im vergangenen
Jahr zu beobachtende Substitution von Hypothekenpfandbriefen durch
ungedeckte Schuldverschreibungen korrigiert worden sei.
Umlauf steigt
Deutlich zugelegt habe der Pfandbriefumlauf. Für das Jahresende
2000 sei mit einem Gesamtvolumen der von Hypothekenbanken begebenen
Pfandbriefe von 680 Mrd. EURO zu rechnen. Im abgelaufenen Jahr sei
das ausstehende Volumen von Hypothekenpfandbriefen um 5,6 % auf 200
Mrd. EURO, das von Öffentlichen Pfandbriefen sogar um 8,3 % auf 480
Mrd. EURO gewachsen.
Jumbo-Pfandbriefmarkt wächst weiter dynamisch
Ein dynamisches Wachstum war erneut im Jumbo-Pfandbriefmarkt zu
verzeichnen. Zum Jahresende rechnet der Verband mit einem
Gesamtvolumen von rd. 375 Mrd. EURO. Damit lag es um rd. 23,3 % höher
als zu Jahresbeginn. Das Durchschnittsvolumen je Anleihe habe sich
inzwischen auf fast 1,3 Mrd. EURO erhöht.
Ausblick 2001
Die Hypothekenbanken hätten im Jahr 2000 ihren Marktanteil am
Kapitalmarkt behauptet. Für das Jahr 2001 sei ein weiterhin starker
Rückgang der Absatzzahlen, wie er in diesem Jahr beobachtet worden
sei, nicht zu erwarten. Wegen des günstigeren Zins- und
Geschäftsumfelds sei vielmehr mit einer leichten Belebung der
Emissionstätigkeit zu rechnen. Dynamisch bleibe der Ausblick für den
Jumbo-Pfandbriefmarkt, wenngleich auch hier angesichts der erreichten
Größe nicht mehr mit ähnlichen Wachstumsraten wie in den
Anfangsjahren zu rechnen sei.
Pfandbrief schlägt Aktie
Aus der Sicht des Anlegers werde das Jahr 2000 in Erinnerung
bleiben, weil in diesem Jahr, anders als in den Vorjahren, der
Pfandbrief die Aktie eindeutig geschlagen hat. Während ein
zehnjähriger Pfandbrief eine Performance (Nominalzins und
Kursentwicklung) von gut 9% brachte, hätten die Aktienbesitzer -
gemessen am Dax und am Nemax - Einbußen von rund 10% bzw. 45%
hinnehmen müssen. Das Jahr 2000 bestätige, dass der Pfandbrief als
Basisinvestment in jedes Depot gehört.
Hypothekenzinsen bleiben günstig
Bauherren könnten - so der Verband - weiterhin mit günstigen
Konditionen rechnen. Aus heutiger Sicht rechtfertigten im
Jahresverlauf 2001 vor allem rückläufige Inflationsraten sowie
reduzierte Wachstumserwartungen in Euroland leicht sinkende Zinsen.
Hierzu trage auch die zuletzt stärkere Konjunkturabkühlung in den USA
und die angekündigte Überprüfung der Notenbankzinsen durch die
Federal Reserve Bank bei.
Aktuell liege der Zinssatz für einen fünf- bzw. zehnjährigen
Hypothekarkredit effektiv bei durchschnittlich 6,04% bzw.6,28 % und
damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 7,6% bzw. 8%.
Statistik Nr. 13
Übersicht: AKTIV- und PASSIVGESCHÄFT der HYPOTHEKENBANKEN1
OKT.  OKT.   +/-  JAN.-OKT. JAN.-OKT.  +/-
in Mio. Euro          1999   2000          1999      2000   
NEUZUSAGEN insgesamt         
                    14,903  9,274  -37.8% 169,383   124,484   -26.5%
Zusagen für HYPOTHEKARKREDITE
(einschl. 1b/1c Kredite)
                     3,912  4,164    6.4%  45,171    36,347   -19.5%
davon für 
  Wohnungsneubau
                      756     489  -35.3%   8,212     6,581   -19.9%
  Kauf, Modernisierung u. 
  Ablösungen 
                    1,519     817  -46.2%  19,212    10,989   -42.8%
  gewerbliche Beleihungen
                    1,637   2,858   74.6%  17,747    18,777     5.8%
davon: Beleihungen in EU- 
und EWR-Staaten
                      539   2,052  280.8%   7,015     9,950    41.8%
Ausgezahlte HYPOTHEKARKREDITE 
insges. (einschl. 1b/1c Darl.)
                    3,862   5,051   30.8%  41,371    34,241   -17.2%
Zusagen im STAATSKREDITGESCHÄFT 
(ohne 1b/1c Kredite)
                   10,991   5,110  -53.5% 124,212    88,137   -29.0%
davon an
  inländische öffentliche 
  Haushalte 2) 
                    5,172   1,556  -69.9%  36,943    24,560   -33.5%
  sonstige Staatskredite 3)
                    5,820   3,554  -38.9%  87,269    63,577   -27.1%
Auszahlungen im STAATSKREDITGESCHÄFT
insges. (ohne 1b/1c Kredite)
                   11,634   5,565  -52.2% 123,616    93,332   -24.5%
Schuldverschreibungsabsatz
insgesamt 4)
                   13,636  14,238    4.4% 191,615   167,872   -12.4%
  Hypothekenpfandbriefe
                    2,780   1,735  -37.6%  29,049    35,297    21.5%
  öffentliche Pfandbriefe 
                    7,715   8,576   11.2% 123,517    88,329   -28.5%
  nicht deckungspflichtige 
  Papiere 
                    3,141   3,927   25.0%  39,049    44,246    13.3%
Bestand/Umlauf
in Mio. Euro                             31.10.99   31.10.00
NEUZUSAGEN insgesamt                      782,791   838,428
Zusagen für HYPOTHEKARKREDITE
(einschl. 1b/1c Kredite)                  321,368   338,632
davon für 
  Wohnungsneubau                           81,048    80,581
  Kauf, Modernisierung u. Ablösungen      132,484   137,877
  gewerbliche Beleihungen                 107,836   120,174
davon: Beleihungen in EU- und EWR-Staaten  14,136   22,213
Ausgezahlte HYPOTHEKARKREDITE 
insges. (einschl. 1b/1c Darl.)      
Zusagen im STAATSKREDITGESCHÄFT 
(ohne 1b/1c Kredite)                      461,423   499,796
davon an
  inländische öffentliche Haushalte 2)    246,649   257,202
  sonstige Staatskredite 3)               214,774   242,594
Auszahlungen im STAATSKREDITGESCHÄFT
insges. (ohne 1b/1c Kredite)      
Schuldverschreibungsabsatz
insgesamt 4)                              691,838   737,707
  Hypothekenpfandbriefe                   183,233   192,802
  öffentliche Pfandbriefe                 441,484   478,612
  nicht deckungspflichtige Papiere         67,121   66,293
1) Mitgliedsinstitute des VdH
2) 2) Bund, Länder und Gemeinden
3) 3) Öffentl. Unternehmen sowie kommunalverbürgte Darl.,
Kommunalkredite an Kreditinstitute und  Ausland
4) 4) Einschl. Namensschuldverschreibungen
Rückfragen:
Verband deutscher Hypothekenbanken
Holbeinstr. 17
53175 Bonn
Tel.: +49 228 95 90 2 - 0
Fax: +49 228 95 90 2 - 44
http://www.hypverband.de
Ansprechpartner:
Franz-Josef Arndt
(Tel.: 0228 / 95 90 2 - 46)
Dr. Helga Bender 
(Tel. 0228 / 95 90 2 - 25)
Jens Tolckmitt  
(Tel.: 0228 / 95 90 2 - 62)

Original-Content von: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V., übermittelt durch news aktuell

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