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ARD: Länder sollten staatsfernes Verfahren der Gebührenfestsetzung respektieren

Hamburg (ots)

"Die an Gesprächen um ein Einfrieren der
Rundfunkgebühr beteiligten Bundesländer wären gut beraten, wenn sie
das von der Verfassung gebotene staatsferne Verfahren der
Gebührenfestsetzung beachteten", so ARD-Sprecher Martin Gartzke am
Mittwoch (4. Juni) zu einer dpa-Meldung, nach der zwischen den
Landesregierungen Gespräche über ein mögliches Einfrieren der
Rundfunkgebühren begonnen hätten. Derzeit sei die unabhängige
Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten
(KEF) am Zug; sie prüfe gegenwärtig die Bedarfsanmeldungen der
Sender. Gartzke: "Bei den angeblich geführten Gesprächen über ein
Gebühren-Moratorium überrascht auch der Zeitpunkt. Die KEF wird ihr
Prüfergebnis voraussichtlich erst Anfang 2004 veröffentlichen. Aus
Respekt vor der KEF sollten die Länder die Geduld aufbringen, diesen
Termin abzuwarten."
In einem Interview mit dem Branchendienst "promedia"
(Juni-Ausgabe) weist der KEF-Vorsitzende Rainer Conrad auf das Urteil
des Bundesverfassungsgerichts vom 19. Februar 1994 hin. Conrad:
"Daraus ergibt sich, dass das Verfahren zur Ermittlung der Gebühr
weitgehend politikfrei sein muss. Deshalb ist die Festsetzung einer
möglichen Erhöhung ausschließlich der Kommission überlassen." Den
Ländern komme die Prüfung zu, ob die vorgeschlagene Gebühr
sozialverträglich sei.
Im selben Dienst äußert sich auch Hamburgs Erster Bürgermeister
Ole von Beust, der anregt, vor weiteren Diskussionen um die Gebühr
zunächst das Votum der KEF abzuwarten. "Über Möglichkeiten einer
Verschiebung oder Aussetzung einer Gebührenanpassung sollte man erst
nach dem Vorliegen des KEF-Votums diskutieren", so Hamburgs
Regierungschef.
Martin Gartzke
ARD Pressesprecher
Rothenbaumchaussee 132
D-20149 Hamburg
Tel.: 040/4156-2300
Fax:  040/4156-2199

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