Alle Storys
Folgen
Keine Story von Börsen-Zeitung mehr verpassen.

Börsen-Zeitung

Börsen-Zeitung: Hoffnungsträger, Kommentar zu Samsung/Facebook von Heidi Rohde

Frankfurt (ots)

Eine Allianz großer Namen bürgt noch nicht für den Erfolg. Das hat gerade die Mobilfunkbranche aus dem spektakulären Scheitern der vor wenigen Jahren verkündeten strategischen Kooperation von Nokia und Microsoft gelernt. Samsung und Facebook passen zwar nicht zum Bild der "Fußkranken", die damals ihre Kräfte bündeln wollten, um den Siegeszug von Apple und Google zu stoppen. Die Euphorie, die das Publikum auf dem Branchenkongress in Barcelona angesichts der geplanten Zusammenarbeit des koreanischen Handy-Herstellers mit dem sozialen Netzwerk bei "Virtual Reality" zum Messeauftakt erfasst hat, erinnert dennoch an ein Strohfeuer.

Dass ein 360-Grad-Video mit einer 100-Dollar-Datenbrille das "nächste große Ding" in der mobilen Internet-Welt sein wird, wie Facebook-Gründer Marc Zuckerberg Kunden und Investoren glauben machen will, muss sich erst noch herausstellen. Zuckerberg, der in Barcelona überraschend auf einer Veranstaltung von Samsung auftauchte und die neue Allianz gleich zu höchsten Ehren kommen ließ, kann aufgrund der erfolgreichen Etablierung von Facebook auf mobilen Endgeräten mit Blick auf das eigene Kerngeschäft aber ebenso gelassen sein wie bei Experimenten mit neuen Ideen.

Für Samsung ist die Zusammenarbeit mit dem Internet-Schwergewicht dagegen ein wichtiger Hoffnungsträger. Zu lange schon ist der Konzern darauf angewiesen, die Kundschaft mit der Qualität und Verbesserung einzelner Leistungsmerkmale seiner Hardware zu überzeugen. Auch das in Barcelona vorgestellte Flaggschiff Galaxy S7 setzt auf Fortschritte unter anderem bei Kamera, Prozessorleistung und Batterie. Samsung qualifiziert das Konkurrenzprodukt des Erzrivalen Apple in vergleichenden Betrachtungen unverhohlen spöttisch ab. Aber das allein wird den Koreanern nicht helfen.

Zahlreiche junge und innovative Konkurrenten, vor allem aus China, attackieren die Kundenbasis des Unternehmens mit preisgünstigen Smartphones. Die Bindekraft eines eigenen Ökosystems, wie es Apple vorweisen kann, fehlt Samsung, weil der Konzern auf die Software von Google baut. Die Koreaner müssen versuchen, eigene "bahnbrechende" Services am Markt zu etablieren. Zu Apple klafft dabei aus Expertensicht eine große Lücke. Während die Kultfirma aus Cupertino bereits 15% ihrer Erlöse aus Services generiert, hat Samsung hier wenig vorzuweisen. Das Experiment mit Virtual Reality ist nur ein Schritt und zudem Zukunftsmusik. Für Samsung drängt derweil die Zeit.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Börsen-Zeitung
Weitere Storys: Börsen-Zeitung
  • 19.02.2016 – 19:40

    Börsen-Zeitung: Heiße Luft von der Opec, Marktkommentar von Dieter Kuckelkorn

    Frankfurt (ots) - Mit großem Getöse war die Übereinkunft bekanntgegeben worden. Endlich hatten sich mit Russland und Saudi-Arabien zwei der wichtigsten Ölproduzenten auf Maßnahmen zur Stützung des Ölpreises geeinigt. Dem Pakt haben sich dann auch andere Länder innerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) angeschlossen. Selbst der Iran, der ja ...

  • 18.02.2016 – 20:45

    Börsen-Zeitung: Sondereffekt Kengeter, Kommentar zur Deutschen Börse von Claus Döring

    Frankfurt (ots) - An großen Zielen fehlt es dem seit Mai an der Spitze der Deutschen Börse stehenden Carsten Kengeter nicht. Das ließ er beim Neujahrsempfang des Börsenbetreibers durchblicken, als er verkündete, die Deutsche Börse wieder an die Weltspitze führen zu wollen. Das hat er in seiner ersten Jahrespressekonferenz als Vorstandsvorsitzender bekräftigt: ...

  • 17.02.2016 – 20:45

    Börsen-Zeitung: Chaostage in Essen, Kommentar zu RWE von Andreas Heitker

    Frankfurt (ots) - Der Energieversorger RWE streicht den Stammaktionären die Dividende. Dies kommt überraschend, ist aber verständlich und absolut vernünftig. Sollte im Zuge der weiteren Abwicklung der Atomkraft tatsächlich die Gründung eines öffentlich-rechtlichen Fonds beschlossen werden, müsste RWE Milliarden an Barmitteln freisetzen können. Und die ...