Alle Storys
Folgen
Keine Story von Börsen-Zeitung mehr verpassen.

Börsen-Zeitung

Börsen-Zeitung: Da wird niemand meckern, Kommentar zur DZ Bank von Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots)

And the Winner is: DZ Bank. So stand es an dieser Stelle schon vor zwei Jahren. Drei Tage nach der 88. Oscar-Verleihung in Hollywood können wir den Titel des Ertragschampions der deutschen Kreditwirtschaft nun erneut an das Zentralinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken vergeben: 2,5 Mrd. Euro vor Steuern - mehr hat 2015 nur die nicht ganz vergleichbare Bundesbank geschafft. Die KfW, die erst Ende April Bilanz zieht, wird sich jede Mühe geben, die 2-Mrd.-Euro-Marke nicht allzu weit zu überschreiten, schon um keine neuen Begehrlichkeiten beim Bund heraufzubeschwören. Da reicht die Commerzbank noch nicht ganz heran, und die Deutsche Bank - 2014 ganz oben auf dem Treppchen - bewegt sich zurzeit bekanntlich in anderen Regionen.

Also: Gut gemacht, DZ Bank! Neue Bankenkrise ante portas? Am Platz der Republik in Frankfurt ist sie noch nicht auszumachen. Nein, es gibt hierzulande auch im heutigen Zins- und Regulierungsumfeld schon noch sehr ertragsstarke Adressen, ob die ihre Performance nun wie im Fall der genossenschaftlichen Allfinanzgruppe in hohem Maße den überwiegend erfolgreichen Töchtern verdanken oder anderen Umständen.

Über eine Prognoseverfehlung, wie sie sich DZ Bank-Chef Wolfgang Kirsch mit seiner vor Jahresfrist geäußerten Erwartung eines Ergebnisses von 1,5 Mrd. Euro geleistet hat, wird ja niemand meckern wollen. Zumal der Gewinn, jenseits der zwar überschaubaren, aber in diesen Zeiten schlüssig zu begründenden Ausschüttung von alles in allem 224 Mill. Euro, einem guten Zweck dient: der Kapitalstärkung. Da kommt die DZ Bank mit großen Schritten voran. Eine harte Kernkapitalquote von 13 Prozent, entsprechend einem Plus von 1,6 Punkten, unter voller Anwendung des europäischen Regelwerks zum Beispiel war im Jahresverlauf nicht unbedingt antizipierbar. Auch die Leverage Ratio als ungewichtete Relation zwischen Bilanzsumme und Eigenkapital ist mit jetzt glatt 4 Prozent schon eher vorzeigbar.

Wenn die DZ Bank und einige andere Häuser so robust bleiben sollen, was ja im Interesse der ganzen Volkswirtschaft wäre, müssen freilich die Gesetzgeber in Brüssel und Berlin und die Aufsichtsinstanzen mitspielen. Macht man den Banken unnötig das Leben schwer, indem sich die Regulierung mit ständig neuen Anforderungen allweil selbst überholt oder etwa die Durchleitung von Förderkrediten bei der Kapitalberechnung bestraft, wird darunter das Wirtschaftswachstum umso stärker leiden. Das wäre das Letzte, was wir in der angespannten politischen und ökonomischen Großwetterlage noch gebrauchen könnten.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Börsen-Zeitung
Weitere Storys: Börsen-Zeitung
  • 29.02.2016 – 20:35

    Börsen-Zeitung: China schafft Vertrauensbasis, Kommentar zum G20-Treffen von Norbert Hellmann

    Frankfurt (ots) - China geht aus dem Schanghaier G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure in einem wichtigen Punkt gestärkt hervor: Es ist gelungen, einen gewissen Vertrauensvorschuss bei den G20-Partnern aufzubauen, dass China in Sachen Währungspolitik und Steuerung des Yuan keinerlei Absichten hat, den bösen Buben zu spielen und sich in einen ...

  • 26.02.2016 – 20:00

    Börsen-Zeitung: Ungeliebte Volatilität, Marktkommentar von Stefan Schaaf

    Frankfurt (ots) - Fast scheint es so, als könne man es den Devisenhändlern nicht recht machen. Es ist noch nicht lange her, da beklagten sie sich über die geringe Volatilität im Währungshandel. Inzwischen hat sich dies gewandelt, die Volatilität ist deutlich gestiegen, was an sich gut für das Geschäft ist, weil mehr gehandelt und folglich mehr verdient wird. ...

  • 25.02.2016 – 20:50

    Börsen-Zeitung: Gaudi oder Gouda, Kommentar zur Deutschen Telekom von Stefan Paravicini

    Frankfurt (ots) - Klar, es sind nicht nur die USA, die die Zahlen der Deutschen Telekom im vergangenen Jahr in allen wesentlichen Kategorien zweistellig nach vorn gebracht haben. Die Stabilisierung im Heimatmarkt und darüber hinaus auch in den meisten europäischen Auslandsmärkten hat ebenfalls dazu beigetragen, dass der Dax-Konzern seine Ziele in Teilen ...