Weser-Kurier: Zum Bildungspaket
Bremen (ots)
Wahrscheinlich ist aber, dass viele Empfänger schlicht kein Interesse an den so formalisiert angebotenen Leistungen haben. Wenn Bargeld lacht oder sich staatliche Leistungen unmittelbar auf das Konto von Betroffenen auswirken, dann spricht sich dies in aller Regel schnell herum - gerade auch im so genannten abgehängten Prekariat. Wenn die Ministerin es also - mit Recht - ablehnt, Bargeld an die Eltern armer Kinder auszuzahlen, weil das wohl in erster Linie in den Konsum fließen würde, dann weist sie ungewollt auf den eigentlichen Webfehler ihres Bildungspakets hin: Der besteht nämlich in dem Irrglauben, man könne auf bürokratischem Wege die Eigeninitiative bildungsferner Schichten im Interesse ihrer Kinder entwickeln. Wer Kinder aus solchen Schichten tatsächlich fördern will, muss dies ohne Umweg tun - in Kitas, Schulen, Sportvereinen. Dort, wo die Leistungen unmittelbar erbracht werden, wäre das Geld besser investiert.
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