Weser-Kurier: Wirtschaft fordert Regierungsgipfel zu Schifffahrtskrise
Bremen (ots)
Wirtschaftsverbände haben die Regierung dazu aufgefordert, deutsche Reedern mit Überbrückungshilfen vor der Pleite zu bewahren. "Es ist allerhöchste Zeit, dass die Regierung in Berlin das Thema der Überbrückungshilfen für die deutsche Schifffahrt zur Chefsache macht", sagte der Vize-Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Otto Lamotte, dem WESER-KURIER (Freitagausgabe). Lamotte, der zudem Vorsitzender der IHK-Nord der fünf norddeutschen Küstenländer ist, fordert ein Spitzengespräch mit den zuständigen Bundesministern für Wirtschaft, Verkehr und Finanzen in Berlin. "Es wurden viele Gespräche geführt", sagte Lamotte. "Passiert ist wenig. Den Reedern läuft jedoch die Zeit davon. Sie brauchen dringend Hilfen durch die Regierung, um die Krisenfolgen zu mindern."
Auch der Verband deutscher Reeder (VdR) und der Bremer Rhederverein schlossen sich der Forderung an. "Wir begrüßen jegliche Bemühungen, die dazu führen, dass der Schifffahrt in Deutschland schnell und effizient geholfen wird", sagte Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdR, der Zeitung. Und Robert Völkl, Geschäftsführer des Bremer Rhedervereins ergänzte: "Schifffahrt ist ein Zukunftsmarkt. Der Seehandel wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wachsen. Deutschland muss deshalb für die Zukunft seine Schifffahrtsstandorte erhalten."
Laut VdR gibt es in Deutschland 388 Reeder mit rund 3900 Schiffen. Pro Schiff rechnet die Branche mit 2-3 Arbeitsplätzen an Land sowie rund 20-30 auf See. Der Rhederverein schätzt, dass derzeit bundesweit rund 800 Schiffe in finanziellen Schwierigkeiten stecken.
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