Weser-Kurier: Zur Situation in der Luftfahrtbranche schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 18. Januar 2013:
Bremen (ots)
Klar kann der Bundeswirtschaftsminister auf eine deutsche Führungsrolle und mehr Mitbestimmung bei EADS und Airbus pochen. Allerdings, die Entscheidungen trifft der Markt - oder vielleicht doch eher Paris, wie sich in der Vergangenheit schon häufiger gezeigt hat. Oder demnächst auch Toulouse, wo EADS-Chef Thomas Enders künftig noch mehr Konzernfunktionen bündeln will. Im Sinne eines Gleichgewichts an Verantwortlichkeiten zwischen den europäischen Standorten, wie er sagt. Da tut sich möglicherweise ein Konfliktherd auf, der dem Konzern als Ganzes schaden kann. Enders ist bei strategischen Entscheidungen schon einmal an politischen Blockaden gescheitert, als die geplante Fusion mit dem britischen Konkurrenten BAE platzte. Seinerzeit ging es ebenfalls um staatlichen Einfluss. Auch wenn man sich durchaus Sorgen machen muss, Deutschland könne als Industriestandort ins Hintertreffen geraten: Staatliche Einflussnahme auf unternehmerische Strategie- und Produktentscheidungen ist dennoch keine Garantie für geschäftlichen Erfolg. Und weil Schadenfreude nicht zu den vorrangigen unternehmerischen Tugenden gehört, blieb das "Dreamliner"-Desaster von Boeing nur ein Randaspekt in Toulouse. Zu Recht.
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