Weser-Kurier: Über die Torlinien-Technik im Fußball schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 20. Februar 2013:
Bremen (ots)
Jahrelang hat der Fußballweltverband FIFA gezögert, technische Hilfsmittel einzuführen. Mal war die Technik noch nicht ausgereift, dann wiederum war sie zu teuer. Nach dem erfolgreichen Test im Rahmen der Clubweltmeisterschaft in Japan im Dezember ist jetzt aber der Zeitpunkt für eine historische Regeländerung gekommen: 2014 wird in Brasilien erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft die Torlinien-Technologie als Hilfsmittel für die Schiedsrichter eingesetzt. In allen zwölf WM-Stadien soll das neue System installiert werden. Dieser Schritt ist richtig und wichtig. Denn wenn die neue Technik funktioniert, wird es auf den großen Fußballbühnen künftig ein paar Streitfälle weniger geben. Drin oder nicht drin: Diese elementare Frage soll und muss eindeutig beantwortet werden. Die Torlinienüberwachung ist allerdings der einzige Bereich, wo technische Hilfsmittel sinnvoll sind. Rote Karte, ja oder nein? Elfmeter oder nicht? Abseits? Woche für Woche gibt es in allen Ligen knifflige und diskussionswürdige Situationen - ein Mehr an Technik etwa durch Videobeweise würde den Charakter des Spiels jedoch nachhaltig verändern und den Schiedsrichter zum Handlanger der Technik machen. Vorbei wäre die Zeit der Vorteilsregel. Mit der Einführung der Torlinientechnik wird die FIFA jetzt zum Vorreiter. Und sollte sich das System in der Praxis bewähren, wird der Einsatz der technischen Hilfsmittel - allen Vorbehalten von UEFA-Präsident Michel Platini zum Trotz - auch auf europäischer Ebene zeitnah folgen müssen. Für Torklau bei Europameisterschaften, in Partien der Europa und Champions League oder auch in der Bundesliga hätte dann kein Fan Verständnis mehr. Und angesichts der Umsätze in diesen Wettbewerben und Ligen ist der Verweis auf die Installationskosten von derzeit noch bis zu 400000 Euro pro Stadion ein Jammern auf sehr hohem Niveau. Zumal der Preis mit steigender Nachfrage erfahrungsgemäß sinken wird.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell