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Weser-Kurier: Über das Olympia-Aus für ARD und ZDF schreibt Jürgen Hinrichs:

Bremen (ots)

Das ist eine große Überraschung, bei Licht besehen aber auch wieder nicht: Die Olympischen Spiele werden in Deutschland nicht länger von den Öffentlich-Rechtlichen übertragen, wie es seit Jahrzehnten üblich ist. Die gewohnten Formate, die bekannten Gesichter der Moderatoren, alles perdu. Fortan sind es die Privaten, die von den Spielen berichten. Den Zuschlag bekommt Eurosport, was unter journalistischen Gesichtspunkten nicht der schlechteste Sender für diese Aufgabe ist.

ARD und ZDF bleiben mit ihren gebührenfinanzierten Haushalten auf dem Boden und wollen bei den Mondpreisen, die Discovery für die Übertragung aufruft, nicht mehr mitbieten. Man hätte ahnen können, dass es so weit kommt. Der Markt mit Sportrechten explodiert, zu beobachten ist das insbesondere beim Fußball, wo das Fernsehen für die Vereine wie ein Füllhorn ist. Bei den Olympischen Spielen ist es das mafiöse und korrupte IOC, das die Preise treibt. Discovery gibt sie lediglich weiter und will natürlich auch Profit machen.

Der Anspruch des Sports, für alle da zu sein und Gemeinschaft zu stiften, wird von den Organisatoren zwar immer noch wie eine Monstranz vor sich hergetragen. Die Wirklichkeit ist aber eine andere. Dass ARD und ZDF nun außen vor bleiben, ist die logische Folge und Ausdruck von Totalvermarktung. So wie es Doping im Sport und seinen Disziplinen gibt, hat der Missbrauch längst auch die Verbände erreicht. Hier ist Geld das Mittel der Wahl. Es löst Gier aus.

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