Rheinische Post: Integration geglückt?
Düsseldorf (ots)
Von Detlev Hüwel
Kann NRW-Integrationsminister Armin Laschet zaubern? Noch vor wenigen Jahren warnte die Union als Opposition eindringlich vor Parallelgesellschaften unter den Türkischstämmigen an Rhein und Ruhr. Gemeint war und ist ihre bewusste Abschottung vor westlichen Werten und Einflüssen. Seit zwei Jahren ist Schwarz-Gelb in Düsseldorf an der Regierung, und nun plötzlich soll von Parallelgesellschaften keine Rede mehr sein, wie uns Laschet glauben machen will. Integration gelungen? Wozu dann überhaupt noch ein Integrationsminister? Laschet ist wohl übers Ziel hinausgeschossen. Gewiss: Sein Einsatz für das friedliche Miteinander der Kulturen ist anerkennenswert und alternativlos. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass dieses Bemühen einen Teil der Türken nicht erreicht. Es mag ja sein, dass die Verpflichtung der Eltern, ihre vierjährigen Kinder zum Sprachunterricht zu bringen, auf Dauer Barrieren abbaut. Doch so weit ist es noch nicht. Deshalb sollte Laschet keine falschen Erwartungen wecken. Merkwürdig: Es ist derselbe Minister, der erst unlängst beim Kindergartengesetz Widerstände der Verbände ignoriert und alles viel rosiger gesehen hat, als angebracht war. Man wünschte sich künftig mehr Realismus.
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