Rheinische Post: Dreßler rechnet mit SPD ab
Düsseldorf (ots)
Eine solche Abrechnung mit der SPD-Spitze hat es aus den Reihen sozialdemokratischer Prominenz noch nicht gegeben: Für den früheren Bundestagsabgeordneten, Parlamentarischen Staatssekretär und Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, Rudolf Dreßler, ist seine Partei keine Volkspartei mehr. Anderes zu behaupten, sei angesichts aktueller Umfragewerte von 24 Prozent einfach lächerlich, meinte Dreßler im Gespräch mit der Rheinischen Post (Donnerstagausgabe). Er fügte mit Blick auf seine Partei hinzu: "Wenn ich mir diesen Laden angucke, bleiben Wut, Enttäuschung, Bitterkeit." Für Dreßler ist der ehemalige SPD-Vorsitzende und jetzige Spitzenmann der neuen Partei Die Linke, Oskar Lafontaine, mehr Sozialdemokrat geblieben, als etwa Bundesarbeitsminister und Vizekanzler Franz Müntefering oder Kanzler a. D. Gerhard Schröder. Dreßler: "Ich kenne Lafontaine gut, und zwar mit seinen Stärken und seinen Schwächen. Er hat sich in seinen Grundpositionen nicht wesentlich geändert, die SPD aber hat sich wesentlich geändert, vorangetrieben von bestimmten Führungspersönlichkeit, Schröder und Müntefering waren es nicht alleine." Wer wie Schröder, Müntefering und andere führende Sozialdemokraten ohne Not und mit zornbebender Stimme eine Koalition mit der Linkspartei ausschließe, bloß, weil er Lafontaine nicht leiden könne, vielleicht sogar hasse, der schade der SPD.
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