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Rheinische Post: Keine Gutscheine

Düsseldorf (ots)

Von Alexander von Gersdorff
Immer wieder macht Nordrhein-Westfalens SPD-Chefin Hannelore Kraft
geschickt bundesweit von sich reden. War es vor einiger Zeit die 
Forderung, der Bund solle für den Aufbau West Gelder vom Aufbau Ost 
abzweigen, sind es nun die Kinder von Langzeitarbeitslosen, um die 
sie sich sorgt: Statt Hartz IV zu erhöhen, solle es Gutscheine für 
Kinder geben, beispielsweise für Schulbücher oder Kleidung. Der 
Vorschlag hat seinen Reiz, durchdacht ist er aber nicht. Der Vorzug 
ist, dass das Geld gezielt dort ankäme, wo es hingehört. Doch das 
Gutscheinsystem hatte der Gesetzgeber - rot, grün, schwarz - bewusst 
abgeschafft, um die Arbeitsverwaltung von überbordender Bürokratie zu
entlasten. Das ist aber nicht einmal der Hauptgrund, warum eine 
Rückkehr zum Gutscheinsystem der falsche Weg ist: Der Vorschlag 
unterstellt implizit, Arbeitslose könnten grundsätzlich nicht mit 
Geld umgehen und vernachlässigten ihre Kinder. Doch Hartz IV ist 
Einkommensersatz, und das ist wörtlich zu nehmen. Natürlich reicht 
das Geld subjektiv nie. Aber niemand sollte Eltern, ob mit der ohne 
Arbeit, dreinreden, wie und wo sie es auszugeben haben. Und nie 
wieder sollte jemand vor Klassenfahrten oder einem Anorak-Kauf 
Bittsteller beim Amt werden müssen.

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