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Rheinische Post: Wladimir Putin sattelt um

Düsseldorf (ots)

Von Doris Heimann
Abdanken, ohne die Macht zu verlieren - diese Aufgabe hatte sich 
Kremlchef Wladimir Putin selbst gestellt. Jetzt präsentiert er die 
Lösung. Wenn seine Amtszeit 2008 ausläuft, will der Präsident auf 
Regierungschef umsatteln. So einfach geht das. Wenn alles 
funktioniert. Aus Putins Sicht hat das Modell viele Vorteile. Er muss
die Verfassung jetzt nicht ändern, um sich eine dritte Amtszeit als 
Präsident zu ermöglichen. Vor einem solchen Kunstgriff scheut der 
Kremlchef zurück: Das hätte ihn in die unappetitliche Nähe des 
weißrussischen Diktators Lukaschenko gerückt. Als Premierminister 
jedoch könnte Putin ganz legitim weiter die Zügel in der Hand halten.
Zunächst einmal will er im Dezember die kremltreue Partei "Geeintes 
Russland" in die Duma-Wahl führen. Das ist zwar verfassungsrechtlich 
bedenklich: Der Präsident ist nicht einmal Mitglied der Partei. Doch 
Putin hat Popularitätswerte von 75 Prozent. Mit ihm als 
Spitzenkandidat gewinnt jede Partei in Russland die Wahl haushoch. 
Ist die Duma einmal vollständig unter Kontrolle, stehen ihm viele 
Wege offen. Ob die Umschichtung des Machtzentrums vom Präsidentenamt 
auf die Regierung allerdings reibungslos gelingt, ist eine andere 
Frage.

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