Rheinische Post: Merkels ruhige Mitte
Düsseldorf (ots)
von Stefan Reker
Hier in der Mitte sind wir - und nur wir." Die besitzergreifende Parole der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel beim Parteitag ließe sich ergänzen: Über aller Mitte ist Ruh'. Prominente Delegierte sprachen gar vom langweiligsten Parteitag seit Jahren. Merkel muss dieses Urteil nicht einmal übel nehmen, spricht es doch für eine bemerkenswerte Stabilität der Partei - sogar in Zeiten schmerzhafter Kompromisse mit dem Regierungspartner SPD. Behutsam hat Merkel die CDU wieder in die politische Mitte geführt. Dabei ist es nur vier Jahre her, dass sie in Leipzig einen konsequent wirtschaftsliberalen Reformkurs ausgerufen hatte. Gestern stellte sie eher Bekenntnisse zu sozialer Sicherheit und Gerechtigkeit in den Vordergrund. Merkels Methode erinnert an Helmut Kohl. Auch er bediente die christlichen, sozialen, konservativen und liberalen Strömungen in der CDU mit politischen Appetithäppchen, um die Volkspartei in möglichst großer Breite zu integrieren. Dafür nimmt Merkel, wie einst Kohl, programmatische Unschärfe in Kauf. Es zeichnet sich ab, dass der nächste Wahlkampf anders als 2005 nicht auf Reformfreude setzen wird, sondern auf altbewährte CDU-Rezepte: "Keine Experimente" und "Auf die Kanzlerin kommt es an". So hat sich die Partei schon oft als Kanzlerwahlverein bewährt, daran möchte Merkel nun anknüpfen. Bericht: Merkel und Rüttgers..., TITELSEITE
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