Rheinische Post: Berlin - Warschau
Düsseldorf (ots)
von Godehard Uhlemann
Der Wille zur Verbesserung der deutsch-polnischen Beziehungen ist auf beiden Seiten da. Das ist ein Fortschritt, und er wird den Menschen nutzen. Polens neue Regierung unter Ministerpräsident Donald Tusk wird nicht in die nationalistische Tonlage des Vorgängers Jaroslaw Kaczynski einstimmen und Deutschland als liebgewordenes Feindbild konservieren. Sie blickt hoffentlich stärker nach vorn und ist weniger der Rückschau auf dunkle Kapitel gemeinsamer Geschichte verhaftet. Den Deutschen ist bewusst, dass sie mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hatten. Daraus erwachsen Verpflichtungen. Doch nun geht es um ein konstruktives Miteinander in der EU. Auch diese Beziehungen waren belastet durch ständige Nörgelei, Einsprüche und Forderungen, die Polen isolierten. Bundesaußenminister Steinmeier bereitete gestern mit seinem Amtskollegen Sikorski den Antrittsbesuch von Tusk in Berlin vor. Natürlich sind die Unstimmigkeiten im deutsch-polnischen Verhältnis nicht allein durch den Regierungswechsel in Warschau beendet. Die Themen Vertreibung, Ostseepipeline oder die umstrittenen Eigentumsklagen sind noch nicht vom Tisch. Doch nun besteht die Hoffnung auf Sachlichkeit. Bericht: Polen und Deutschland, Seite A 6
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