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Rheinische Post: Regierung bestätigt: Erbschaftsteuer-Reform bringt Steuererhöhungen auch für Familienangehörige

Düsseldorf (ots)

Die Bundesregierung will bei der
Erbschaftsteuer künftig Familienangehörige in der Steuerklasse II 
nicht mehr günstiger besteuern als Erben in der Steuerklasse III 
("übrige Personen"). Dies bestätigte die Parlamentarische 
Staatssekretärin des Finanzministeriums, Nicolette Kressl (SPD), in 
einem Brief an den Vizechef der FDP-Fraktion, Carl-Ludwig Thiele. 
Damit bringe der Gesetzentwurf auch für Familien einige böse 
Überraschungen, sagte Thiele der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
So steige der Eingangssteuersatz für Eltern, Geschwister, Nichten und
Neffen von Verstorbenen (Steuerklasse II) von bisher 12 auf 30 
Prozent - eine Erhöhung um das Zweieinhalbfache. Diese Verwandten 
erhielten zudem nur einen Freibetrag von 20 000 Euro. Höhere 
Freibeträge zwischen 200 000 und 500 000 Euro gebe es lediglich für 
Ehegatten, Kinder und Enkel (Steuerklasse I).
Thiele nannte es "unbegreiflich, dass die Union ein derart 
familienfeindliches Vorhaben mitträgt". Doch der Gesetzentwurf mit 
drastischen Steuererhöhungen für Verwandte solle am kommenden 
Dienstag unter Leitung der Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden Merkel im 
Kabinett verabschiedet werden. Die Erbschaftsteuer-Verschärfung passe
überdies nicht in Zeiten des demographischen Wandels, in denen 
private Altersvorsorge durch Vermögensaufbau immer wichtiger werde. 
"Dass von diesem Vermögensaufbau nachher 30 Prozent direkt an den 
Staat gehen sollen, ist absolut irre", sagte Thiele.
Der FDP-Finanzexperte wies zudem auf "Tücken" des neuen 
Stufentarifs hin. Bei größeren Erbschaften oberhalb von sechs 
Millionen Euro gelte schlagartig die zweite Stufe mit 50 Prozent 
Steuersatz, und der werde dann für das gesamte Erbe fällig, also auch
für den Betrag unterhalb von sechs Millionen Euro.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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