Rheinische Post: NRW - also doch Erziehungscamps
Düsseldorf (ots)
Von Detlev Hüwel
Was für ein verwirrender Start der Landespolitik im neuen Jahr! Anfang der Woche wurde aus vielen Rohren ein Bericht dementiert, wonach das Land an Erziehungscamps für jugendliche Straftäter denke und bereits entsprechende Vorbereitungen treffe. Dann aber mehrten sich die Stimmen, die diese Idee gar nicht so übel fanden - immer vorausgesetzt, es handle sich nicht um Brüll- und Beschimpfungscamps wie in den USA. Besonders bemerkenswert war dabei die Kehrtwende des NRW-Justizministeriums. Familienminister Armin Laschet setzt diesem Verwirrspiel nun ein ebenso abruptes wie überraschendes Ende: In Nordrhein-Westfalen wird bereits in Kürze das landesweit erste geschlossene Erziehungsheim für junge Intensivtäter seine Arbeit aufnehmen. Dort soll gewalttätigen Jugendlichen, die schon eine Menge auf dem Kerbholz haben, ein geregelter Tagesablauf beigebracht werden, und sie sollen pädagogisch qualifiziert betreut werden. 20 Jugendliche sind nicht viel, aber fürs Erste gewiss aller Anstrengungen wert. Man kann nur hoffen, dass das Projekt nicht sofort von der Tagespolitik zermalmt wird. Die Kommunikation war allerdings hundsmiserabel. Vielleicht lag dies auch daran, dass NRW so lange keinen Regierungssprecher hatte. Aber das ist ja jetzt anders.
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