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Rheinische Post: Gewalt, Justiz und das Geld Kommentar VON REINHOLD MICHELS

Düsseldorf (ots)

Wer wie Hessens Ministerpräsident Koch den
Eindruck erweckt, er sei ein Streber in den Hauptfächern Recht und 
Ordnung, der wirkt besonders ertappt bei nicht ordentlich gemachten 
Hausaufgaben. Zwar kann kein Regierungschef einem deutschen Richter 
samt grundgesetzlich garantierter Unabhängigkeit mit Arbeitsvorgaben 
"Beine machen". Aber dafür zu sorgen, dass es genügend Personal bei 
der Justiz gibt  das zählt zu den Kernaufgaben der Politik, der 
Landespolitik zumal. Zwar hat auch die rot-grüne Landesregierung in 
Wiesbaden, bevor sie 1999 abgewählt wurde, alles andere getan, als 
den Sicherheitsapparat bei Justiz und Polizei zu stärken. Da 
"Rot-Grün" hier aber nie Musterschüler war (wohl auch aus 
ideologischen Gründen nicht sein wollte), überraschte das 
"mangelhaft" niemanden. Von Kochs CDU, die ab 2003 sogar ohne den 
Ballast eines Koalitionspartners regieren konnte, durfte man mehr 
erwarten. Die nicht angezweifelten, vom Richterbund gestern noch 
einmal genannten Zahlen über zu wenig Personal bei Gerichten und 
Staatsanwaltschaften sind über Hessen hinaus bis nach NRW Beleg 
dafür, dass die politischen Prioritäten falsch gesetzt wurden. 
Deutlich mehr Mittel für Bildung  ganz entscheidend. Wichtig auch: 
Mehr Personal für die Justiz, damit sie gründlich bleibt und zügiger 
arbeitet.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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