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Rheinische Post: Renten-Irrwege

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Wenn der Verband der deutschen Maschinenbau-Unternehmen für den 
Rückbau der Rente zu einer Grundsicherung eintritt, hat er dafür 
durchaus rationale, weil egoistische Motive: Die Betriebe wollen 
Rentenbeiträge sparen und so ihre Lohnzusatzkosten senken. Eine 
steuerfinanzierte Grundsicherung würde andere Quellen anzapfen, etwa 
die Mehrwertsteuer. Dann müssten nicht länger die 
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse die 
Haupt-Beitragslast tragen.
Das scheint verlockend, doch das Ergebnis wäre eine Einheitsrente, 
die völlig dem Prinzip widerspräche, dass Leistung sich lohnen soll. 
In einer Grundsicherung würde lebenslanger Sozialhilfebezug die 
gleiche Rente einbringen wie 45 Jahre Berufstätigkeit. Schon heute 
gibt es Jugendliche, die bei Fragen nach ihrem Berufswunsch 
antworten: "Ich werd' Hartz-IV wie meine Eltern." Solche "Karrieren" 
würden mit einer Grundsicherung noch belohnt. Überdies gilt für 
eingezahlte Rentenbeiträge (zum Glück) die verfassungsrechtliche 
Eigentumsgarantie, was einen Umbau des Rentensystems praktisch 
unmöglich macht. Zur beitragsgerechten Rente mit privater und 
betrieblicher Zusatzvorsorge plus staatlicher Hilfe für Bedürftige 
gibt es keine Alternative.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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