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Rheinische Post: Wie Beck den Wortbruch übt Kommentar VON STEFAN REKER

Düsseldorf (ots)

Es sprach der SPD-Chef: "Ich glaube nicht, dass
man es eine Lüge nennen kann, wenn man eine feste Absicht hat und, 
wenn der Wähler anders entscheidet, dann in eine andere Richtung 
geht." So lautete gestern Kurt Becks Antwort auf die Frage seiner 
Glaubwürdigkeit nach dem Wortbruch von Hessen. Offenbar will er der 
SPD einen machtpolitischen Blankoscheck verschaffen. Doch damit hat 
er seine größte Stärke als möglicher Kanzlerkandidat, nämlich sein 
Profil als vielleicht etwas provinzieller, aber standhafter und 
vertrauenswürdiger Mann, selbst zerstört. Es vervollständigt Becks 
Tragik, dass er zwar eine verstärkte inhaltliche Auseinandersetzung 
mit der Linkspartei ankündigte, dafür aber kein einziges mitreißendes
Thema anzubieten hatte. Erst auf Nachfrage beteuerte Beck, dass 2009 
die Wahl eines SPD-Kanzlers mit Stimmen der Linken nicht in Frage 
komme. Ähnliche Zusagen gab es vor der Hessen-Wahl zuhauf, auch von 
Beck. Was sie wert sind, hat der Vize-Vorsitzende der hessischen 
SPD-Fraktion, Jürgen Walter, mit erfrischender Klarheit gesagt: 
"Sollte Kurt Beck vor der Bundestagswahl behaupten, er würde sich auf
keinen Fall mit den Stimmen der Linken zum Kanzler wählen lassen, 
dann wäre das nur Kabarett." Dieses Kabarett hat Beck soeben 
aufgeführt. Das Publikum muss nur noch entscheiden, ob es lachen oder
weinen soll.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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