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Rheinische Post: Menetekel für die Weltwirtschaft

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Manchmal scheint es, Wirtschaftsdesaster wiederholen sich. Die 
Tulpen-Spekulation in Amsterdam, der Gründerkrach im Deutschen Reich,
der Schwarze Freitag und die alle zehn Jahre wiederkehrenden 
Staatspleiten in Lateinamerika und Asien, zuletzt die Internet-Krise.
Meist ist irgendein neues Spekulationsobjekt der Auslöser, der die 
handelnden Personen alle Vorsicht vergessen lässt.
In der jetzigen Finanzkrise ist es die Verbriefung von 
Hypothekenkrediten, die anfangs so gut funktionierte, dass selbst 
Banken vom Renommee einer Citigroup oder Merrill Lynch plötzlich alle
Sicherungen ausschalteten. Der Gedanke, die individuellen Risiken von
Kreditverträgen mit Häuslebauern auf eine größere Anzahl von Anlegern
zu verteilen, erinnert an Versicherungen. Das macht ökonomisch Sinn. 
Dass dieses Instrument die Banken verleitet hat, auch absehbar 
zahlungsunfähigen Sozialhilfeempfängern fahrlässig Darlehen 
aufzuschwätzen, schon weniger.
Jetzt hat der IWF unerwartet deutlich einen ersten Abriss der 
gesamten Finanzkrise aufgezeigt. Eine Billion Dollar, eine 
astronomische Zahl mit zwölf Nullen, hat das unseriöse Finanzgebaren 
die größte Volkswirtschaft der Welt gekostet. Noch haben wir keine 
Weltwirtschaftskrise. Sie kann aber kommen.

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Telefon: (0211) 505-2303

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