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Rheinische Post: Tibet-Gespräche

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Die Gespräche zwischen China und Vertretern des Dalai Lama sind 
das Produkt eines starken internationalen Drucks. Das bedeutet aber 
noch lange nicht, dass ihr Ausgang auch zufriedenstellend ausfallen 
wird. China fühlt sich in Zugzwang. Es möchte keinesfalls die 
olympischen Spiele von der Tibet-Frage beherrscht wissen. Es fürchtet
zu Recht, dass China als Gastgeber der olympischen Familie und als 
Exponent des olympischen Gedankens für kommende Generationen 
verbunden wird mit Unterdrückung und Gewalt gegen die Tibeter.
Die Gespräche machen nur Sinn, wenn beide Seiten aufeinander zugehen.
Der Dalai Lama hat schon früher einem ihm von Peking unterstellten 
Separatismus eine klare Absage erteilt. Er will vor allem eine 
kulturelle Autonomie für sein Volk. Er will die kulturelle Identität 
gewahrt wissen - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ihn deshalb zu 
Staatsfeind zu stempeln, erschwert jeden Lösungsansatz. Die Führung 
in Peking sollte nicht dem Irrtum verfallen, wenige Monate vor Beginn
der Spiele sei Flexibilität das Gebot der Stunde. Danach könne man 
zur Politik der harten Hand zurückkehren. Die Spiele 2008 werden 
immer vor dem Hintergrund der Tibet-Frage gesehen. Das macht die 
Situation für China so schwierig.
Bericht: Chinas Vertreter treffen. . ., Seite A 5

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