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Rheinische Post: Bahn unter Druck

Düsseldorf (ots)

von Klaus Peter Kühn
Zerrüttet ist vermutlich noch eine vornehme Umschreibung für das 
Verhältnis zwischen Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) und Deutscher 
Bahn. Die fristlose Kündigung des rund 350 Millionen Euro schweren 
Verkehrsvertrags durch den VRR mit dem Vorwurf, die Bahn täusche 
Sicherheits-Dienstleistungen nur vor, markiert eine neue Stufe in der
erbitterten Auseinandersetzung, in der es bislang um unpünktliche, 
schmutzige Züge und die Frage angemessener Preise ging.
Der Fahrgast hält jetzt nicht nur besorgt nach Sicherheitspersonal in
abendlichen S-Bahnen Ausschau, er fragt sich auch, welche Leistungen 
die unter Druck gesetzte Bahn künftig abliefert. Der VRR hat 
vorsorglich die juristischen Instrumente vorgeführt, mit denen er die
Bahn glaubt, zwingen zu können, alle bestellten Züge auch fahren zu 
lassen. Als Anstalt öffentlichen Rechts kann er wie eine Behörde 
agieren und Auflagen erteilen.
Die Bahn streicht satte Gewinne im Regionalverkehr in NRW ein. Der 
Börsengang steht vor der Tür. Gute Zeiten für flexible Reaktionen. 
Das weiß natürlich auch die zur Härte entschlossene VRR-Führung, die 
zudem immer mehr Möglichkeiten hat, mit Wettbewerbern der Bahn ins 
Geschäft zu kommen.
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